Der brasilianische Aussenminister Celso Amorim und der Kommissions-Präsident der „afrikanischen Union“ (AU), Alpha Oumar Konaré unterzeichneten am gestrigen Mittwoch in Brasília ein Abkommen, welches den sozialökonomischen Fortschritt beider Vertragspartner zukünftig intensivieren soll.
In dem Schriftsatz wurde vereinbart, ab sofort enger in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Bildung, Klimaschutz und Energie zusammenzuarbeiten. Als erster Schritt ist ein Seminar im Mai geplant, in dem es um die Produktion von Biokraftstoffen geht.
Die afrikanischen Länder sind für Brasilien mit die wichtigsten Handelspartner. Brasilianische Waren im Wert von knapp 7 Milliarden U$ – Dollar werden jährlich nach Afrika exportiert. Dies ist mehr als das doppelte Exportvolumen wie z.B. nach England, Italien oder Frankreich.
Laut Aussenminister Amorim hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva dem schwarzen Kontinent schon in seiner ersten Amtszeit eine sehr hohe Priorität eingeräumt. Seit seinem Amtsbeginn 2003 hat das Staatsoberhaupt mittlerweile insgesamt 17 afrikanische Länder bereist.
Konaré erläuterte nach der Unterzeichnung in der brasilianischen Hauptstadt, dass „die Teilnahme eines Landes natürlich nicht ausreicht, seinen Kontinent voran zu bringen“. Weitere Länder müssten sich zukünftig an dem Prozess beteiligen. „Afrika benötigt mehr engagierte und starke Partner, um langfristig Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent zu erzeugen“ schlussfolgert Konaré. Afrika habe z.B. in 30 Jahren die jüngste Bevölkerung der Welt. Und diese Menschen brauchen dann die Möglichkeiten der Demokratie, um die Türen ihrer Länder für den Weltmarkt zu öffnen.
Die „afrikanischen Union“ ist Nachfolger der „Organisation für Afrikanische Einheit“ (OAU) und umfasst mit Ausnahme von Marokko alle afrikanischen Staaten. Sie wurde 2002 gegründet und hat ihren Sitz in Addis Abeba in Äthiopien.