Brasilien verstärkt seine Bemühungen in der Bekämpfung des illegalen Handels von geschützten Tropenhölzern. Durch ein neues Computersystem können nun registrierte Firmen besser überwacht und Verstösse leichter aufgedeckt werden.
Seit September 2006 konnten dadurch im Bundesstaat Pará rund 13.000 Lastwagenladungen von Holz oder Holzkohle illegalen Ursprungs beschlagnahmt werden. Das neu eingesetzte „Kontrollsystem für Bewegungen in der Forstwirtschaft“ (DOF) lieferte hierfür die Verdächtigen. Es löste ein älteres System ab, in dem der Transporteur lediglich ein Stück Papier der brasilianischen Umweltbehörde mit der entsprechenden Transportgenehmigung benötigte. Tatsächliche Kontrollen fanden nur selten statt, Missbrauch war an der Tagesordnung.
Durch die Registrierung sämtlicher Holzhändler können nun Transporte landesweit in Echtzeit auf ihre Legalität überprüft werden. Ein Alarmsystem ist ebenfalls in die Software integriert. In Pará konnten dadurch 664 Firmen oder rund 30% aller gespeicherten Unternehmen nicht durch das neue feinmaschige Netz der staatlichen Kontrollbehörde schlüpfen und wurden so am illegalen Handel mit den teilweise seltenen Hölzern gehindert.
Die Daten wurden am gestrigen Freitag auf einer Pressekonferenz der brasilianischen Umweltbehörde Ibama bekannt gegeben. Durch die neuartige Computertechnik, so der anwesende Direktor Antônio Carlos Hummel, hätte auch ein Zusammenschluss von Händlern, Zollbeamten und Exporteuren aufgedeckt werden können. Dieser Ring hätte in Pará versucht, die Kontrollen massiv zu umgehen um das Holz illegal in Verkehr zu bringen. 18 Personen wären dabei inzwischen festgenommen worden.