Als sie sich vor drei Jahren für die Winterspiele in Sotschi vorbereitet hat, ist Laís Souza schwer gestürzt. Seitdem ist sie vom Hals ab gelähmt. Sie hat allerdings alle bisherigen ärztlichen Prognosen gesprengt und schafft es bereits, mit einem ihrer Arme einen Softball zu bewegen.
Die schockierenden Bilder vom Ski-Unfall in den USA sind den Brasilianern noch lebhaft vor Augen. Laís war erfolgreicheKunstturnerin, war bei den olympischen Spielen in Athen dabei und auch in Peking. Dann kam das Angebot, es im Kunstspringen zu versuchen. Rasch erarbeitete sie sich einen Platz bei der Winterolympiade im russischen Sotschi. Bis der Unfall im Januar 2014 sie vollkommen bewegungslos gemacht hat.
Zunächst hieß es, sie werde nie mehr alleine atmen können und auf Apparate angewiesen sein. Heute atmet die 28-Jährige nicht nur alleine, sondern erobert sich auch ihre Welt zurück. Es geht langsam voran, sehr langsam. Aber Laís stellt alle Prognosen in den Schatten. Mit der Disziplin einer Hochleistungssportlerin geht sie ihre Physiotherapie an, trainiert und erntet erstaunliche Ergebnisse.
Über die sozialen Netzwerke veröffentlicht sie ihre “Eroberungen“. Ein Video zeigt sie stehend, mit Hilfe, aber ohne Apparate. In einem anderen ist zu sehen, wie sie einen Softball ein paar Zentimeter bewegt. Es ist Schwerstarbeit. Aber es ist ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Er bedeutet, dass sie vielleicht irgendwann einen elektrischen Rollstuhl alleine steuern kann, wie ihr Physiotherapeut in einem Interview erklärt.
Laís will mehr. Sie will sich wieder bewegegen können, schreibt sie in den sozialen Netzwerken, in denen ihre Beiträge von tausenden ein like erhalten oder geteilt werden. Ihre Veröffentlichungen begründet sie damit, dass sie anderen Mut machen will. Sie gesteht dort aber auch: „Ja, es ist schwer. Aber ich bemühe mich und feiere jede Errungenschaft und jeden Fortschritt.”