Geiselnahme in Brasilien: Diebe sprengen Juwelenfabrik

Nach einem spektakulären Juwelenraub in Porto Alegre hat sich eine brasilianische Diebesbande mit neun Geiseln in ein Waldgebiet geflüchtet. Erst sprengten die Verbrecher eine Edelsteinfabrik, klauten die gelagerten Juwelen und flüchteten anschliessend. Zeugen berichteten von zirka zehn Explosionen, die das Fabrikgebäude schwer beschädigt hätten.

amethyst makro, KristalllandschaftAls die Polizei die nördlich von Porto Alegre gelegene Fabrik am Sonntag umstellte, lieferten sie sich einen Schusswechsel mit den Verbrechern, bei dem drei Räuber getötet wurden. Laut lokalen Medienberichten befindet sich unter den toten Juwelendieben auch der 31-jährige Elisandro Falcão, einer der meistgesuchten Männer Brasiliens. Zudem wurden zwei Polizisten verletzt. Auf ihrer anschliessenden Flucht durch die umliegende Nachbarschaft in Richtung Wald nahmen sie neun Geiseln in ihre Gewalt. Rund 200 Polizisten nahmen daraufhin die Verfolgung auf.

Den Berichten zufolge haben sich die Angreifer in zwei Gruppen geteilt, wobei die eine Gruppe in einer Bar zwei Geiseln nahm, während die andere ein Haus überfiel und sieben Mitglieder einer Familie überwältigte und entführte. Anschliessend seien sie in ein waldiges Gebiet nahe der Stadt Cotiporã geflohen. Der Kommandeur der Polícia Militar des Bundesstaats Rio Grande do Sul sagte, es habe bisher keinen Kontakt mit der Gruppe gegeben und man wisse auch nicht genau, wo sich die Bande mit ihren Geiseln versteckte.

Der Gouverneur Tarso Genro betonte, der Schutz der Leben der Geiseln habe nun höchste Priorität. Die Polizei verfolgte nach eigenen Angaben die Räuber mit Autos und Helikoptern, umstellte den Wald, in den sie geflohen waren, konnten bisher aber noch keinen Vollzug melden. Der Überfall ereignete sich im Zentrum der Juwelenproduktion Brasiliens. Das Land exportiert weltweit die meisten Halbedelsteine wie Topas, Aquamarin und Amethyst.

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AutorIn: Fabian Biastoch · Bildquelle: Fotolia.de

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