Brasilien intensiviert Zusammenarbeit mit Chile

rousseff-pineraAuch wenn die Diskokatastrophe die Ereignisse in Brasilien überschattet, konnten sich die Regierungen von Brasilien und Chile zu einer intensiveren Zusammenarbeit verständigen. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff nahm am ersten Gipfeltreffen der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) und der Europäischen Union (EU) in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile teil.

Zusammen mit dem chilenischen Präsident Sebastián Piñera sprach sie über die interozeanischen Handelswege zwischen Chile und Brasilien. Nach Ansicht Chiles trenne die beiden Länder keine Grenzen, sondern der Pazifische und Atlantische Ozean, was man als Vorteil nutzen müsse. Zu Beginn wolle Rousseff mit der Integration der Haupthäfen beginnen. Hierbei hob Präsidentin Rousseff die besonderen Freundschaftsbeziehungen der beiden Länder hervor, die im Laufe der Jahre aufrechterhalten wurden, als viele Brasilianer zur Diktaturzeit nach Chile ins Exil geflohen seien. “Diese uneingeschränkte Freundschaft wird nun zu einer Freundschaft ohne Grenzen.“

Zudem vereinbarten die beiden Präsidenten Verträge zur Bildungs- und kulturellen Zusammenarbeit. Auch wurden neue mögliche Partnerschaften aufgegriffen, darunter zum Beispiel Partnerkonzepte im Energiesektor, hier vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien, Wasserkraftwerke und Biomasse. Was die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik angeht, garantierte Piñera, dass brasilianische Forscher in der Antarktis die chilenische Basisstation mit nutzen dürften, bis die brasilianische, 2012 durch einen Brand zerstörte Station, wiederaufgebaut sei.

In Santiago standen noch weitere bilaterale Treffen auf der Tagesordnung, so zum Beispiel mit dem neu gewählten mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Einige Treffen sagte Rousseff, nach Bekanntwerden der Brandkatastrophe mit mehr als 230 Toten allerdings kurzfristig ab, um nach Brasilien zurückkehren zu können und den Opfern und Familienangehörigen beistehen und Trost spenden zu können.

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AutorIn: Fabian Biastoch · Bildquelle: AgenciaBrasil

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