Mato Grosso: Schlappe für Monsato bei Forderungen von Soja-Royalties

lavouraIm brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso darf der multinationale Monsanto-Konzern vorerst keine Royalties für den Anbau seines gentechnisch veränderten Sojas mehr erheben, wie ein Oberster Richter entschieden hat. Sollte dies dennoch geschehen, wird ein tägliches Bußgeld in Höhe von umgerechnet etwa 33.000 Euro fällig.

Gegen den Konzern hatte die Landwirtschaftsvereinigung Sinop geklagt, die sich gegen zwei Vertragsklauseln auflehnte. Danach hätten die Landwirte mehr Royalties bezahlen sollen, als es per Gesetz vorgesehen sei, so ein Anwalt der Betroffenen. Der Richter sah dies ähnlich. Nach seiner Meinung hat das Unternehmen zwar das Recht, Zahlungen für die Entwicklung und das Patent zu verlangen, nicht aber für den Anbau von Soja. Betroffen von dem Gerichtsentscheid ist allerdings lediglich die Soja-Varietät Intacta-RR2-PRO.

Mato Grosso ist der Staat Brasiliens, in dem am meisten Soja angebaut wird. Insgesamt nehmen die gentechnisch veränderten Kulturen bereits 91,8 Prozent der Anbaufläche der Ölpflanzen ein. Gepflanzt wird Soja in Brasilien bereits auf fast 30 Millionen Hektar, wobei das transgene Soja eine Fläche von 27,4 Millionen Hektar einnimmt. Ähnlich sieht es beim Mais aus. 12,5 Millionen Hektar sind mit GMO-Mais bestanden, was etwa 81,5 Prozent der gesamten Maisanbaufläche entspricht.

Weltweit steht Brasilien beim Anbau transgener Kulturen neben den USA an der Spitze. Etwa 23 Prozent aller weltweit angebauten GMO-Kulturen werden in Brasilien produziert. Lediglich in den USA ist die Produktion noch höher.

Der Anbau gentechnisch veränderter Kulturen hat in den vergangenen Jahren in dem südamerikanischen Land stark zugenommen. Mittlerweile werden bereits auf 40,3 Millionen Hektar transgene Pflanzen wie Soja, Mais, Bohnen und Baumwolle angebaut. Alleine 2013 wurde dabei eine Zuwachs bei der Anbaufläche von 3,7 Millionen Hektar verzeichnet. Dies entspricht einer Steigerung von zehn Prozent, weltweit liegt die Zunahme derzeit nur bei rund drei Prozent.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: ABr

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