Aktion an der Copacabana: Mit Riesenpuppen gegen Hepatitis

Weltweit sind etwa 500 Millionen Menschen mit Hepatitis B und C infiziert, in Brasilien sind es 3,2 Millionen. Mit der Kampagne „Fußball gegen Hepatitis“ haben Künstler und Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde am Sonntag (9.) an der Copacabana sowohl Touristen als auch Einheimische über die tückische Krankheit aufgeklärt, die von vielen zunächst unbemerkt bleibt.

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Stars wie Pelé, Neymar, Maradona, Messi und Ayrton Senna erregten an der berühmten Strandmeile Aufsehen. Die gigantischen Riesenpuppen der Stars sollten die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen, um diese wiederum zu einem Hepatitis C-Test zu animieren. Dass die Aktion kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden hat, war Absicht. Schließlich sind nicht nur Brasilianer von der Krankheit betroffen. Darüber hinaus soll, nach Wunsch der Hilfsorganisationen, das Problem auch weltweit bekannter gemacht werden.

Nach Angaben der brasilianischen Hepatitis-Vereinigung ABPH und der weltweit tätigen Stiftung „World Hepatitis Fund“ wissen nur fünf Prozent der Erkrankten von ihrer Ansteckung. Deshalb boten die Hilfsorganisationen und das Gesundheitsamt Rio de Janeiros einen kostenlosen HCV-Virus-Test an. Über 400 Männer und Frauen beteiligten sich daran. Bei zwei von ihnen fiel der Test positiv aus.

Hepatitis wird in Brasilien über das öffentliche Gesundheitssystem kostenlos behandelt. Die Vereinigung ABPH unterstützt zudem die Erkrankten. Am meisten verbreitet von den sechs verschiedenen Hepatitisformen ist die Hepatitis C. Sie kann über Bluttransfusionen übertragen werden, sowie über Objekte, die mit dem Blut in Kontakt kommen, wie bei der in Brasilien so beliebten Maniküre.

Wie es von der Vereinigung ABPH heißt, sind auch unter den Fußballern etliche von der Erkrankung betroffen. Erst vor wenigen Tagen starb ein brasilianischer Fußballer im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Hepatitis, wie die Organisation mitteilte.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: ABPH/Facebook

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