Ab dem 15. Juni 2014, gibt es ein Museum in Santos (Bundesstaat São Paulo) für die Öffentlichkeit, in der man eine Reise durch die fantastische Karriere des grössten Fussballidols Brasiliens unternehmen kann – des Edson Arantes do Nascimento, weltberühmt unter seinem Spitznamen “Pelé“. Das “Museum Pelé“ befindet sich in der Hafenstadt Santos, auf ausdrücklichen Wunsch seines Namensgebers, und wurde nun nach sechs Jahren der Vorbereitung – von der anfänglichen Idee bis zu seiner Vollendung – entwickelt von drei Institutionen der Regierung, endlich eingeweiht. Die Investition beläuft sich auf 50 Milionen Reais (knapp 17 Millionen Euro), an der auch 28 Privatunternehmen beteiligt waren.
Das Museum befindet sich im Stadtteil “Valongo”, einem der ältesten der Stadt Santos, innerhalb einer Villa mit antiker Architektur, deren Ruine restauriert wurde, um die 2.545 Exponate aufzunehmen, welche die Geschichte dieser Ikone des Fussballs erzählen. 180 dieser Exponate stammen aus dem persönlichen Archiv des Spielers und werden permanent in der Ausstellung zu sehen sein. Der Eintritt wird 18 Reais (6 Euro) kosten.
Bei der Einweihungszeremonie war eigentlich die Teilnahme der Präsidentin Dilma Rousseff vorgesehen, die nicht erschien, deren Video-Botschaft man jedoch auf einer Bildwand abspielte. Sie sagte, dass die Einrichtung des Museums ein symbolischer Akt besonders grosser Anerkennung sei. “Wir verewigen hier die Erinnerung an einen unserer berühmtesten Bürger. Und das, während wir hier in Brasilien die Fussball-Weltmeisterschaft durchführen, den grössten Event des Sports, und Edson Arantes do Nascimento in unseren “König Pelé“ verwandeln“.
Wie Dilma ausführt, verdienen es die neuen Generationen von Bürgern und die Besucher Brasiliens, die Heldentaten diese Fussballers, im Lauf seiner 1.281 Tore, kennenzulernen. “Diese Anzahl Tore macht aus ihm den grössten Schützen der Fussballgeschichte. Die Anzahl ist beeindruckend – aber die Schwierigkeit liegt nicht darin, so viele Tore wie Pelé zu schiessen, sondern ein einziges Tor so wie er! Obwohl er bereits zum Fussballers des 21. Jahrhunderts gewählt wurde, finde ich, dass er das Prädikat des Spielers aller Zeiten verdient“.
Die Präsidentin betonte, dass Pelé, ausser einem vorbildlichen Fussballer, auch die Verkörperung eines Menschen sei, der die Vorurteile einer Epoche überwunden habe, in der die Möglichkeiten für einen schwarzen und armen Jungen wesentlich geringer waren als heute. “Dank seiner Genialität mit dem Fussball hat dieser Junge sich seinen Platz in Brasilien und der übrigen Welt erobert. Unter all den Gewinnen Pelés im Lauf seiner Karriere, ist eine besonders wertvoll: Dass er für so viele Jungen und Mädchen der Peripherie, die Ball spielen oder einen anderen Sport betreiben, zum Vorbild geworden ist. Es ist also nur gerecht, dass Brasilien diese Geschichte bewahrt und Pelé diese Ehrung zuteil wird“, fügt Dilma hinzu.
Bewegt, und mit wenigen Worten, dankte Pelé dafür, dass er noch lebt und gesund ist, um diese Ehrung zusammen mit Verwandten und Freunden erleben zu können. Er erinnerte sich an seine erste Reise mit der “Seleção“ nach Schweden, im Alter von 17 Jahren, und erzählte, dass er angenommen hatte, dass dort alle Menschen Brasilien kannten. “Als wir dort ankamen, fühlte ich den ersten “Ärger“ über diese Menschen in mir, als ich bemerkte, dass sie dachten, Brasilien befinde sich in Argentinien, oder sie erinnerten sich nur an Amazonien. Zu jener Zeit kannte niemand Brasilien. Heute, während der Einweihung des Museums, findet die Weltmeisterschaft in unserem Land statt, und die ganze Welt schaut auf uns“.