Zu viele Kapuzineraffen: Maringá plant Kastration von Alphamännchen

kapuzineraffeIn der südbrasilianischen Stadt Maringá sorgt derzeit die Population von Kapuzineraffen für Aufregung. Im Hinterland des Bundesstaates Paraná vermehren sich die Primaten momentan so stark, dass nun überlegt wird, die männlichen Anführer der Banden zu kastrieren. So soll eine weitere Vergrößerung der Bestände verhindert werden. Die entsprechenden Umwelt- und Tierschutzbehörden sind dazu bereits eingeschaltet worden.

In den Parkanlagen und innerstädtischen Restbeständen der Wälder Maringás sollen sich momentan etwa 270 Kapuzineraffen tummeln. Die Besucher begeistern sich für putzigen Tierchen, die ohne Scheu auch auf parkende Autos klettern und die Gehsteige bevölkern. Die Stadtväter sind indes beunruhigt, können die kleinen Affen doch auch Krankheiten wie die Tollwut übertragen oder zur Verbreitung des Gelbfiebers beitragen. Darüber hinaus wirkt sich eine Überpopulation auch auf andere Tierarten aus, zumal auf dem Speiseplan der Primaten auch Eier und kleine Wirbeltiere stehen. Da die Kapuzineräffchen so ziemlich alles fressen, was sie finden, passen sie sich dem Leben in der Stadt leicht an.

Dass sich die Tiere im Stadtgebiet von Maringá so stark vermehrt haben, führen die Experten auf das Fehlen von natürlichen Feinden zurück. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist ihr Bestand in den vergangenen Jahren um 30 Prozent angestiegen. Dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. So sollen nun die Alphamännchen eingefangen und kastriert werden. Die Gelegenheit soll aber auch dazu genutzt werden, weitere Blutuntersuchungen und genetische Analysen an den Äffchen durchzuführen.

Um nicht in die hierarchischen Strukturen der Gruppen einzugreifen, soll daher lediglich den Anführern die Zeugungsfähigkeit genommen werden. Die Familienbanden können bis zu 30 Mitgliedern bestehen. Verbreitet sind die Kapuzineräffchen in Südamerika von Kolumbien über Brasilien bis hin nach Argentinien.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Dietmar Lang / IAP Photo

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