Brasilien ist reich an verschiedenen Rhythmen. Einer von ihnen ist der Carimbó. Er wurde nun offiziell als nationales, kulturelles Erbe ausgezeichnet. Hinter dem Carimbó verbirgt sich jedoch nicht nur ein Rhythmus, sondern auch ein spezieller Tanz, der indigene, afrikanische und iberische Wurzeln hat. Mit der Ausweisung zum Kulturerbe soll unter anderem zum Erhalt dieser Tradition des brasilianischen Nordens beigetragen werden.
Getanzt wird der Carimbó im Bundesstaat Pará und der Amazonasregion. Mädchen und Frauen mit weit schwingenden Röcken mit Blumenmuster und Männer mit bunten Hemden tanzen zur Musik, die auf handgefertigten Instrumenten gespielt wird. Die Hauptelemente gehen dabei auf die Kultur der Indios zurück.
Auch der Name Carimbó hat seinen Ursprung in der Sprache der Tupi-Indios und bedeutet soviel wie „Trommel“. Die wird aus einem Baumstumpf gefertigt und mit einer Tierhaut bespannt. Zum Einsatz kommen ebenso Banjos, Rasseln und Schellen. Tanz und Musik erzählen vom Leben im Regenwald und am Fluss, von den Pflanzen und Tieren des Waldes und auch vom Alltag.
Wie mitreißend der Rhythmus dieser speziellen Art des Volkstanzes ist, wurde in Belém bei der feierlichen Zeremonie gezeigt, bei der die Unterschutzstellung offiziell verkündet wurde. Der Erklärung zum Kulturerbe gingen etliche Studien und Dokumentationen voraus.
Der einstimmigen Wahl zum Kulturerbe sind neun Jahren Arbeit und der Einsatz zahlreicher Gruppen vorausgegangen, welche die fast 200 Jahre alte Tradition aufrecht erhalten. Bei dem erreichten Status soll es aber nicht bleiben. Vielmehr wird als nächstes Ziel angestrebt, dass der Carimbó von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wird, wie Kulturministerin Marta Suplicy verkündete.