Während in Rio de Janeiro die Vorbereitungen zu den olympischen Spielen im Jahr 2016 auf Hochtouren laufen, haben sich dort bereits die ersten Athleten zu einem alternativen Sportevent getroffen, der Olympiade der Favelas. An dem Event beteiligten sich die Vertreter von 32 verschiedenen Favelas aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro, um in 21 Disziplinen gegeneinander anzutreten. Allerdings unterscheiden sich diese von denen der offiziellen Olympiade. Auf dem Programm stehen vielmehr Wettkämpfe im Straßentanz, Capoeira, Torschießen, Kästchenspringen und Ähnliches.
Über 5.000 Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche haben sich an der etwas anderen Olympiade beteiligt, bei der die sportlichen und spielerischen Aktivitäten im Vordergrund standen, mit denen sich die Kinder und Jugendlichen der Favelas auf den Straßen und Plätzen die Zeit vertreiben. An insgesamt sieben Wochenenden sind die Athleten gegeneinander angetreten, um eine der 168 Medaillen zu ergattern. Beim Medaillenvergleich der Favelas schnitt letztlich der Complexo da Coreia am Besten ab. Er erhielt dafür die Auszeichnung „Goldene Favela 2014“. Im Mittelpunkt stand aber nicht nur das Messen der Kräfte und Fähigkeiten, sondern ebenso das Knüpfen von neuen Freundschaften, die soziale Eingliederung und die Kultur der Favelas, die oft von Außenstehenden nicht anerkannt wird.
Veranstalter der alternativen Olympiade war das Kulturzentrum der Favelas „Cufa“, das ebenso für ein gebührendes Abschiedsfest gesorgt hat. Das Zentrum ist seit 1999 aktiv und wird von verschiedenen Sponsoren und Partnerschaften getragen. Neben Veranstaltungen und Aktionen in den Bereichen der Kultur, Sport, Erziehung und Bürgerschaft. Darüber hinaus bietet es für die Bewohner der Favelas Kurse zu den verschiedensten Themen an, wie der Informatik, Gastronomie und auch Basketball- und Breakdance-Kurse.