Das terroristische Attentat in Paris ist auch von brasilianischen Politikern und Pressevertretern verurteilt worden. Insgesamt sind die Reaktionen jedoch eher verhalten. Jetzt hat die Nationalbibliothek Rio de Janeiros Charlie Hebdo eine eigene Ausstellung gewidmet. Gezeigt werden Karrikaturen des Magazins, die über die Jahre hinweg veröffentlicht worden sind. Auf den Ausstellungskästen stehen zudem Schilder mit der Aufschrift „Je suis Charlie“.
Die Organisatoren wollen die Ausstellung unter anderem als Ehrung des Zeichners und Karrikaturisten George Wolinski verstanden wissen sowie ebens als symbolischen Protest für die Pressefreiheit. Der bei dem Anschlag ermordete Wolinski ist in Brasilien vor allem durch seine Veröffentlichungen in der Zeitschrift “Grillo“ (Grille) bekannt. Diese zirkulierte in Brasilien zwischen 1971 und 1973 zu Beginn der Militärdiktatur des Landes. Später unterlag sie jedoch der Zensur durch die Chergen der Diktatur.
Zu sehen sind in der Ausstellung vor allem kritische Zeichnungen zu den Themen Politik, Anarchie und auch Erotik. Ein Großteil ist der Figur “Paulette“ gewidmet, an deren Kreation Georges Pichard mitgewirkt hat. Die Bildgeschichten der “Paulette“ sind ebenso vor vier Jahrzehnten im “Grillo“ in Brasilien veröffentlicht worden.
Der terroristische Akt gegen das Satiremagazin Charlie Hebdo sei auch ein Versuch, den Humor zu treffen, der grundlegend für die Anregung zur Kritik und des Denkens sei, wie Bibliothekspräsident Renato Lessa bei der Eröffnung der Ausstellung ausführte. Die Beziehung zwischen Humor und Freiheit stünden im Zentrum einer demokratischen Gesellschaft, so Lessa.