Brasilien, China und Peru wollen Transkontinentale Eisenbahn bauen

Brasilien, China und Peru wollen den Pazifik mit dem Atlantik verbinden. Geschehen soll dies nicht über den Wasserweg, sondern mit dem Zug über die ”Transoceânica”. Im Vordergrund steht bei dem gigantischen Projekt der Transport von landwirtschaftlichen Produkten, wie Soja. Mit der Kontinent durchschneidenden Eisenbahnlinie könnte das Soja schneller und vor allem günstiger auf den asiatischen Markt gelangen, der einer der Hauptabnehmer der gelben Bohne ist.

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Brasilien ist einer der größten Sojaproduzenten weltweit. Als Nadelöhr erweist sich indes die schlechte Infrastruktur des riesigen Landes. Transportiert wird vor allem über das Straßensystem, das streckenweise aus Erdpisten oder mit Schlaglöchern durchsetzten Schnellstraßen besteht. Ein Eisenbahnnetz ist indes nahezu inexistent in dem beinahe Kontinent umfassenden Land.

Mit der Transoceânica könnten die Transport schneller und vor allem billiger erfolgen. Kritik gibt es allerdings über die zu erwartend hohen Kosten durch die Querung der Anden. Vorgesehen ist die Strecke auf brasilianischen Boden von Rio de Janeiro aus über Minas Gerais, Goiás, Mato Grosso, Rondônia und Acre.

Im Investitionsplan der brasilianischen Regierung soll das Projekt bereits mit umgerechnet etwa zehn Milliarden Euro enthalten sein. Allerdings wurde die Vorlage des Planes auf Anfang Juni verschoben. Weitere Gespräche werden für Dienstag (19. Mai) erwartet, wenn der chinesische Premierminister Li Keqiang zu einem offiziellen Besuch in Brasília ist. Auf dem Programm stehen dabei Gespräche und Verträge über Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Euro.

China ist für Brasilien der wichtigste Handelspartner. Von dem Besuch Li Keqiangs erhoffen sich die brasilianischen Viehhalter eine Öffnung des chinesischen Fleischmarktes für ihre Produkte. Im Blickfeld steht ebenso Verkauf und Lieferung von 40 Embraer-Flugzeugen. Erste Kompromisse dazu wurden bereits beim Besuch des chinesischen Präsidenten 2014 in Brasilien geschlossen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: sabiá brasilinfo

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