Brasilien ehrt heute Mittwoch den bedrohtesten Urwald der Erde, den Atlantischen Regenwald

RegenwaldDer Atlantische Regenwald ist einer der artenreichsten der Welt und gleichzeitig auch einer der bedrohtesten. Am heutigen (27.) Tag der Mata Atlântica wird in Brasilien mit Reportagen, Ausstellungen und Aktionen auf seine Bedeutung für das Klima und ebenso als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten hingewiesen, die nur dort vorkommen. Übrig ist von ihm allerdings nur noch ein Zehntel seiner ursprünglichen Fläche. Erschwerend hinzu kommt, dass sich seine Reste ausgerechnet in der Region Brasiliens befinden, die am dichtesten besiedelt ist, der Küstenregion des Landes.

Nur noch acht Prozent von seiner ursprünglichen Fläche sind übrig. Werden auch kleinere Reststücke von weniger als hundert Hektar hinzugezählt, sind es 12,5 Prozent. Der einzigartige Regenwald erstreckt sich über 17 Bundesstaaten Brasiliens und 3.400 Munizipien. Dort leben allerdings ebenso 70 Prozent der Bevölkerung des südamerikanischen Landes.

Auch wenn der Wald mittlerweile einen gewissen Schutzstatus besitzt, wird er nach wie vor durch Kahlschläge weiter zerstückelt. Die Abholzung ist seit 1980 zwar um 24 Prozent gesunken, 2014 sind aber dennoch 18.300 Hektar Atlantischer Regenwald vernichtet worden. Dazu tragen vor allem der hohe Siedlungsdruck bei, die fortschreitende Landirtschaft und ebenso die Kohleindustrie.

Gleichzeitig gibt es jedoch auch ehrgeizige Aufforstungsprojekte, die vor allem von Nichtregierungsorganisationen wie der SOS-Mata Atlântica voran getrieben werden. Unterstützt wird der Erhalt des Atlantischen Urwaldes ebenso von verschiedenen europäischen Einrichtungen wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Vom brasilianischen Umweltministerium wurde zudem unlängst ein Plan zur Wiederherstellung der natürlichen Vegetation aufgelegt, nach dem bis 2020 12,5 Millionen Hektar Wald angelegt werden sollen. Genauere Aussagen darüber wie, wo und wann dies geschehen soll, gibt es allerdings nicht.

Berühmte Beispiele des Atlantischen Regenwaldes gibt es in Parkanlagen mitten in der Megametropole São Paulo und ebenso in Rio de Janeiro. Der Parque Nacional da Tijuca im Herzen Rio de Janeiros ist dabei einer der am stärksten besuchten Nationalparke Brasiliens. Einen Eindruck von dem majestätischen Regenwald gibt es für Touristen ebenso bei der eindrucksvollen Zugfahrt von Curitiba nach Morretes, die durch das vom Wald bestandene Küstengebirge führt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Fotolia.de

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