Forscher haben im Nordosten Brasiliens ein 115 Millionen Jahre altes Fossil enträtselt. Das stammt vom Vogel der Art Euenantiornithes und ist die älteste und best erhaltenste Vogelversteinerung, die in Brasilien bisher entdeckt worden ist. Veröffentlicht haben die Forscher am Dienstag (2.) einen Bericht über ihren Fund in dem englischen Wissenschaftsmagazin Nature.
Von den brasilianischen Wissenschaftlern wird das gerade einmal sechs Zentimeter kleine Skelett als ein besonderer Schatz gefeiert. Auch wenn Fossilien dieser Vogelart bereits in China und Spanien entdeckt worden sind, gilt der Fund aus der Bacia do Araripe im nordöstlichen Bundesstaat Ceará als einer der am besten erhaltensten. Darüber hinaus ist es der erste Beleg dieses vorzeitlichen Federtieres in Brasilien.
Zu sehen sind neben den Knochen auch ein acht Zentimeter langer Schwanz, bestehend aus zwei Federn. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich um einen Jungvogel mit großen Augen gehandelt hat. Vermutet wird zudem, dass sein Federkleid bunt war, weil an den Schwanzfedern Spuren von Pigmenten entdeckt wurden.
An der Forschung über das 2011 entdeckte Fossil waren mehrere Einrichtungen beteiligt, unter anderem auch, die Regionale Universität von Cariri (Urca). Zu dieser gehört ein paläonthologisches Museum, das bereits über 9.000 Fossilien umfasst, die in der Region des Geoparkes Araripe gefunden worden sind. In dem Museum ausgestellt werden soll nun ebenso das älteste Vogelfossil Brasiliens. Zu sehen sein wird es dort in den kommenden Monaten, wie es heißt.
Wegen ihrer geologischen Besonderheit und des trockenen Klimas ist die Bacia do Araripe, die als Geopark bezeichnet wird, reich an Fossilien. Dort konzentrieren sich so viele Fossilien wie kaum an einem anderem Ort der Welt. Etliche paläonthologische Fundstücke aus der Region gelten zudem als Raritäten, wie beispielsweise die kleinste Krabbe der Welt, die ebenso im Geopark entdeckt worden ist.