Backpacking Brasilien – Touren, Tipps und Sehenswürdigkeiten

Brasilien ist zu Fuß ein echtes Erlebnis und bietet unglaubliche Ein- und Ausblicke; Pixabay.com © AlexKoch (CC0 1.0)
Brasilien ist zu Fuß ein echtes Erlebnis und bietet unglaubliche Ein- und Ausblicke; Pixabay.com © AlexKoch (CC0 1.0)
Wer Abenteuer, Sport, Action, Erholung, Traumstrände und unzählige kulturelle Stätten bewundern und erleben will, kommt an Brasilien nicht vorbei. Doch nicht nur der Massentourismus ist seit vielen Jahren auf dem grössten Land des südamerikanischen Kontinents vertreten, auch Urlauber auf der Suche nach alternativen Reise- und Übernachtungswegen finden sich immer mehr in den brasilianischen Bundesstaaten ein. Da Brasilien zu den fünftgrössten Ländern der Erde gehört und ungefähr 200-mal so gross wie die Schweiz ist, sind die Optionen das Land zu erkunden sehr vielfältig. Mit einer guten Vorbereitung, den angepassten Routen an die eigene Leistungs- und Reisefähigkeit, ausreichenden Sprachkenntnissen und der passenden Ausrüstung, kann der Backpacking-Trip in Brasilien zu einem echten Erlebnis werden.

Die Vorbereitung – Ausrüstung und Routenplanung

Backpacking bedeutet das Reisen mit leichtem Gepäck, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Übernachten in kleineren, einfachen Locations, von Hostels, Hütten am Strand bis zum Couchsurfing oder dem Einquartieren bei Freunden. Es geht nicht in erster Linie darum Geld zu sparen, sondern die Länder so ursprünglich und hautnah zu erleben, wie es geht und auch einmal abseits der Touristenpfade zu wandeln. Trotzdem ist es hilfreich, sich einige Tricks und Tipps der jeweiligen Länder anzuschauen.

Die Temperaturen in Brasilien können je nach Tour sehr unterschiedlich ausfallen. Das Amazonasgebiet ist sehr regenreich und besonders von Dezember bis Mai gibt es sehr viel Niederschlag. Juli bis August sind empfehlenswerte Reisemonate. Im Süden gibt es sehr grosse Temperaturunterschiede von Temperaturen um die Null Grad in den Wintermonaten Juni bis August in Sao Paulo, Paraná, Rio Grande do Sul und Santa Catarina, doch im Schnitt liegen die Temperaturen dort bei 13 bis 18 Grad. Im Sommer ist mit Durchschnittstemperaturen von 30 Grad zu rechnen.

Quelle: http://www.iten-online.ch/
Quelle: http://www.iten-online.ch/

Wer mehrere Monate durch die verschiedenen Gebiete reisen möchte, sollte deshalb ausreichende Kleidung und besonders Regenkleidung mitnehmen. Ideal sind Baumwoll- und Leinenstücke, da diese sehr leicht sind und Feuchtigkeit gut aufnehmen. Weitere Tipps gibt es unter diesem Link.

Geführte Touren sind oft mit Übernachtungen im Zelt verbunden; Pixabay.com © freeikon (CC0 1.0)
Geführte Touren sind oft mit Übernachtungen im Zelt verbunden; Pixabay.com © freeikon (CC0 1.0)
Als Backpacker darf ein Zelt und für die feuchten Gebiete eine Hängematte nicht fehlen. Die meisten Campingplätze gibt es im Süden des Landes, im Norden sollten Rucksackreisende auf die Hostals, die Jugendherbergen zurückgreifen, denn wildes Campen ist zwar per se nicht verboten, doch oft nicht empfehlenswert, da der Norden sehr unwegsam ist und im Süden grosse eingezäunte Agrarflächen bestehen. Es gibt allerdings auch geführte Touren durch den Urwald, mit Beobachtung der Flora und Fauna. Vor allem in Manaus, Belém und Santarém werden einige Ausflüge inklusive Übernachtungen angeboten.

Wer in Hostals oder im Zelt übernachtet, darf folgende Utensilien nicht vergessen:

  • Schlafsack
  • Isomatte
  • Hängematte
  • Aufblasbares Kissen
  • Moskitonetz
  • Besteck/Geschirr/Taschenmesser
  • Notfallapotheke
  • Campingkocher
  • Reisehandtuch
  • Moskitospray
  • Regencapes

Bei Temperaturen von 23 Grad denken viele, dass ein Schlafsack völlig überflüssig ist, doch je nachdem wohin die Reise geht, ist es ratsam einen leichten Schlafsack dabei zu haben, denn die Temperaturunterschiede am Tag und in der Nacht sorgen für Abkühlung und der Körper gewöhnt sich schneller an die wärmeren Temperaturen. Durch das Schwitzen in der Nacht kann es sonst zu Erkältungen kommen. Daunenschlafsäcke gibt es beispielsweise in leichteren Varianten, die sogar für Kühlung sorgen können und wer sich nicht ganz sicher ist, ob er eine Rundreise durch alle Klimazonen machen oder nur in einer Region bleiben will, sollte sich zuvor umfassend über die möglichen Modelle informieren.

Touren um Rio de Janeiro und Salvador

Mehrere beliebte Touren liegen im Südosten zwischen Rio de Janeiro und Salvador an der Küste. Besonders für Backpackerneulinge ist die Route zu empfehlen, denn sie bietet viele Ausweichmöglichkeiten auf Hostels und Gasstätten, falls das Camping einmal zu anstrengend oder erschöpfend sein sollte.

Es gibt einige Tauchregionen zu erkunden; Pixabay.com © ggungpa0 (CC0 1.0)
Es gibt einige Tauchregionen zu erkunden; Pixabay.com © ggungpa0 (CC0 1.0)
Das beste Fortbewegungsmittel in Brasilien ist für die meisten Menschen das Bussystem, das vor allem die grösseren Städte miteinander verbindet.

Erster Stopp für Backpacker sollte von Rio de Janeiro aus Ilha Grande sein, das rund eineinhalb Stunden von Rio entfernt mit dem Bus zu erreichen ist. Über ein Boot kommen die Reisenden auf die Insel, die ehemals als Sträflingskolonie eingesetzt wurde. Ein Drittel der Insel besteht aus einem geschützten Naturpark und noch sind die 200 Quadratkilometer der Insel von wenigen Touristen belagert.

Es gibt keine Strassen oder Autos und so lässt sich die Insel entspannt erkunden. Dieses Video zeigt die Einmaligkeit der Region:

Viele Backpacker empfehlen von Rio aus nach Arraial do Cabo zu reisen, denn dort liegt das Taucherparadies Brasiliens im ehemaligen Piratendorf. Allerdings ist dort auch eine grosse Touristenanzahl zu finden, besonders in der Hochsaison, nur muss hier auf ein reges Nachtleben verzichtet werden. Neben den ausgiebigen Tauchmöglichkeiten sind Wanderungen zum Hügel Morro da Atalaya und dem alten Leuchtturm möglich. Wer nach dem anstrengenden Sporttag noch Lust auf Feiern hat, kann nach Búzios reisen, denn dort gibt es einige gute Kneipen und Bars. Es gibt einige Direktverbindungen mit Bussen für Teile der Wegstrecke zwischen Arraial do Cabo, Cabo Frio und Búizos, so dass nicht alle Strecken zu Fuss oder mit einem Mietwagen bewältigt werden müssen.

Weitere Tipps: http://globediver.ch/
Weitere Tipps: http://globediver.ch/

Salvador da Bahia – Kultur und Naturausflüge

Salvador da Bahia war sozusagen die erste Hauptstadt Brasiliens, organisiert durch die portugiesischen Kolonialherren, welche zahlreiche Sklaven zur Ernte und zum Anbau des begehrten Zuckers einsetzten. Gelegen in einer der schönsten Buchten Brasiliens ist die Stadt durch die Geschichte der Sklaverei ein Schmelztiegel aus unterschiedlichen Kulturen. Die Altstadt gehört beispielsweise zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einige nennen die Stadt die schwarze Perle oder das schwarze Rom Brasiliens.

Ein erster Ausflugstipp neben den zahlreichen Stränden Salvadors ist Cachoeira im Norden. Gelegen inmitten der grossen Zuckerrohr- und Tabakplantagen sind vor allem Backpacker begeistert von den Wandermöglichkeiten entlang des Rio Paraguaçu, an dem sich ein Wasserfall, die berühmte Eisenbahnbrücke und alte Kulturstätten aus portugiesischer Zeit finden lassen.

Im Bundesstaat Bahia befindet sich auch der Nationalpark Chapada Diamantina, den viele Rucksacktouristen für ihre Trips empfehlen. Rund fünf Stunden mit dem Auto liegt der Park von Salvador entfernt. Obwohl immer mehr Touristen den Nationalpark für Trekkingtouren entdecken und mittlerweile einige Gebühren für das Nutzen der Wege anfallen, lohnt sich eine Wanderung allemal. Besonders beliebt sind die verschiedenen Grotten Lapa Doce, Pratinha, Azul sowie die Besteigung des Morro de Pai Inácio. Weitere Tipps sind in diesem Blog zu finden.

Regenwaldtouren und Regionen für Backpacker

Mit geführten Touren kann auch für Ungeübte nichts schief gehen; Pixabay.com © eismannhans (CC0 1.0)
Mit geführten Touren kann auch für Ungeübte nichts schief gehen; Pixabay.com © eismannhans (CC0 1.0)
Wem der Süden und Südosten zu touristisch und überlaufen ist, der kann es auf eigene Faust in Manaus versuchen. Viele geführte Touren tragen die Reisenden bis in das Herz des Amazonasdschungels, das jedoch nichts für schwache Nerven und körperlich Angeschlagene ist. Aus den lokalen Angeboten können sich Abenteuerlustige aus Flusstouren, Lodgeübernachtungen, Kanufahrten, Fischen, Survival Training und Camping im Urwald etwas herauspicken, sollten jedoch immer mehrere Angebote anschauen und miteinander vergleichen. Portugiesisch sprechen zu können oder mindestens Grundlagenkenntnisse zu beherrschen, ist für Backpacker übrigens ein Muss, denn wer keinen Reiseveranstalter sondern lokale Führer und Tipps auswählt, sollte alle wichtigen Details und Fragen in der offiziellen Sprache klären können. Das Departement für auswärtige Angelegenheiten gibt weitere Tipps für die Sicherheit und wichtige Nummern für Notfälle.

Von Manaus aus sind es meist noch gut 100 Kilometer bis es überhaupt in den Regenwald geht, deshalb sollte der Trip gut vorbereitet und geplant werden. Zwischen Mai und August ist die beste Reisezeit, andere Monate weisen ansonsten eine zu grosse Hitze auf. Backpacker können über das vorliegende Bootssystem der Verkehrsboote selbst die Region erkunden und von Dorf zu Dorf ziehen, denn so reisen meist die Einheimischen selbst. Allerdings sind die Reisebedingungen oft sehr schwierig, die Boote sind sehr voll und die hygienischen Zustände oft eher fragwürdig.

Nach Manaus können Backpacker auch nach das Pantanal erforschen, denn das größte Feuchtgebiet der Erde beherbergt unzählige Tier- und Pflanzenarten. Von Mato Grossos Hauptstadt Cuiabá ist es der nördliche Teil der Sumpflandschaft gut über Busse zu erreichen, auch wenn die Touren einige Stunden Fahrt kosten.

© 2003-2024 BrasilienPortal by sabiá brasilinfo
Reproduktion der Inhalte strengstens untersagt.
AutorIn: Dietmar Lang

Letzte News