Mit dem angekündigten Rücktritt des neu gewählten Fifa-Präsidenten Joseph Blatter wächst in Brasilien die Hoffnung auf einen brasilianischen Vertreter an der Spitze des Verbandes. Fußball-Idol Zico hat am Mittwoch jedenfalls seine mögliche Kandidatur angekündigt.
“Warum nicht?“ fragt der 62-Jährige auf seiner Facebook-Seite und drückt damit das aus, was viele Brasilianer denken. Zico, Arthur Antunes Coimbra mit bürgerlichen Namen, ist einer der beliebtesten Ex-Fußballer des südamerikanischen Landes. 2010 war er Fußball-Executiv-Direktor bei Flamengo, dem Sportclub mit dem größten Fußball-Fanclub Brasiliens, dem auch Zicos Herz gehört.
Anfang der 90er Jahre hat er als Sportminister die Weichen gestellt. Einst Mittelfeldstürmer, dann Trainer verschiedener internationaler Mannschaften, TV-Sportreporter und derzeit Trainer im indischen Goa will er sich jetzt scheinbar einer neuen Herausforderung stellen.
Bei den Brasilianer stößt das Vorhaben auf Begeisterung. Sein Facebook-Post hat in kürzester Zeit über 73.000 likes und etliche Kommentare erhalten, die ihm zu dem Schritt ermuntern. Unterstützung gibt es auch von Ex-Fußballer und Senator Romário. Der hat am Dienstag (2.) von einer “frente de ídolos“ gesprochen, in der er unter anderem Größen wie Pelé und Zico vereinen will, um den Fußball zu erneuern.
Doch nicht nur an der Fifa-Spitze würden die Brasilianer ihren charismatischen Superstar gerne sehen. Zico, der den brasilianischen Fußballverband (CBF) nicht erst seit gestern kritisiert, scheint für viele auch ein idealer Kandidat zu sein, um den CBF umzuorganisieren und ihm wieder mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Dort ist zwar von einem Rücktritt des momentanen Präsidenten keinerlei Rede, doch wird derzeit gegen zwei Ex-Präsidenten des Verbandes wegen Korruptionsverdacht ermittelt, weshalb eine Neustrukturierung von vielen gefordert wird.
Derzeit befindet sich Zico in Berlin, um das Endspiel der Champions-League zu kommentieren.