Forscher entdecken sieben winzige Krötenarten im Atlantischen Regenwald

Brachycephalus boticario
Brachycephalus boticario | Foto: Magazin “Peer J“
Der Atlantische Regenwald ist eine Schatztruhe an Biodiversität. Jetzt haben Forscher im von ihm bestandenen Küstengebirge Südbrasiliens sieben neue Krötenarten beschrieben. Das Besondere an diesen ist, dass sie gerade einmal so groß wie ein Daumennagel sind und sich ihr Vorkommen oft nur auf einen oder wenige Berge begrenzt.

Seit Ende 2010 haben sich die Forscher verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Institute auf die Suche nach den Winzlingen gemacht. Für den Aufstieg im steilen Gelände und dichten Atlantischen Regenwald waren sie teilweise bis zu acht Stunden unterwegs. Ihre Mühe hat sich jedoch gelohnt.

Bisher waren von der Gattung Brachycephalidae 21 Arten bekannt. Jetzt sind gleich sieben weitere hinzu gekommen, die in den Bundesstaaten Santa Catarina und Paraná entdeckt wurden. Gemeinsam haben sie, dass sich ihr Lebensraum auf den Atlantischen Regenwald, die Mata Atlântica beschränkt.

Die 0,6 bis einen Zentimeter kleinen Amphibien unterscheiden sich durch ihre Farbe und Hautbeschaffung voneinander, wie die Forscher im wissenschaftlichen Online-Magazin “Peer J“ berichten. Auch wenn die erste Brachycephalus-Art bereits 1824 beschrieben wurde, sind die meisten Arten erst in den vergangenen 15 Jahren entdeckt worden. Die Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass in den nächsten Jahren mindestens weitere zehn Arten hinzukommen werden.

Die kleinen gelb- und olivfarbenen Kröten leben in der Höhe der Berge (800 – 1200 müNN) und dort im Laubstreu des Regenwaldes. Allerdings sind sie in ihrem Bestand bereits bedroht. Die Waldweidehaltung und die Entwaldung, um Kiefern anzubauen stellen die Hauptgefahren für diese Amphibienarten. Gefordert wird deshalb die Ausweisung weiterer Schutzgebiete sowie die Aufnahme der neuen Brachycephalus-Arten in den Aktionsplan zum Schutz der bedrohten Amphibien im Süden Brasiliens.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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