Kolibris leiden unter Klimawandel

Die klimatischen Veränderungen können bei den Kolibris Verhaltensveränderungen hervorrufen. Erhöht sich die Tagestemperatur sind die kleinen Nektar sammelnden Vögel weniger aktiv, wie Forscher herausgefunden haben. Das könnte sich auch auf die Pflanzenwelt auswirken. Sind einige Pflanzen doch bei der Bestäubung auf die Kolibris angewiesen.

kolibriInsgesamt acht Kolibri-Arten haben die Wissenschaftler der Universität Taubaté (Unitau) mit Kollegen des Raumfahrtforschungsinstitutes Inpe, der Technikschule der Universität São Paulos (EEL-USP) und der kanadischen University of Toronto Scarborough speziellen Tests unterzogen, bei denen sie die Temperatur, den Stauerstoffverbrauch und den Kohlendioxidausstoß gemessen und somit die Stoffwechselfunktionen gemessen.

Ein Ergebnis dieser Tests ist, dass sich mit einer Temperaturerhöhung der Stoffwechsel der beija-flors verringert hat. Reduziert haben die Vögel ebenso ihren Flügelschlag und sie haben öfter den Schatten aufgesucht, um sich zu erholen und ihre energetischen Reserven zu schonen.

Ihre eingeschränkte Aktivität hat allerdings zur Folge, dass sie ebenso weniger Blüten aufsuchen, um Nektar zu sammeln, somit weniger Pollen übertragen und weniger Blüten bestäuben. Einige Pflanzen sind jedoch auf die Bestäubung durch die Kolibris spezialisiert und ihre Blüten so geformt, dass lediglich der lange, gebogene Schnabel des Beija-flors in sie eindringen kann.

Nach den Untersuchungen der Forscher kommen die acht untersuchten Arten jeweils nur in bestimmten Höhenlagen und unter bestimmten lokalklimatischen Verhältnissen vor. Auch wenn der thermische Streß die Vögel nicht direkt bedroht, befürchten die Wissenschaftler doch Folgen bei einer längeren Dauer der erhöhten Temperaturen.

Ausgeglichen werden könnte der Streß indes durch einen energiereicheren Nektar oder durch morphometrische Veränderungen der Kolibris. Ob Vögeln und Pflanzen dazu genügend Zeit bleibt, um sich den klimatischen Veränderungen anzupassen ist jedoch fraglich.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Klaus D. Günther

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