Der Brasilianer Bob Lester hat auf den Bühnen der Welt getanzt. Im Alter von 102 Jahren ist er am Freitag (6.) in Rio de Janeiro gestorben. Seite an Seite tanzend mit den Amerikanern Frank Sinatra und Bob Hope und der Brasilianerin Carmen Miranda ist er Anfang der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts weltweit berühmt geworden.
Edgar de Almeida Negrão de Lima ist schon als junger Mann als Steptänzer und Sänger zur Berühmtheit gelangt. Schon in den 30er Jahren hat er bei Shows im Copacabana Palace mitgewirkt. Im Jahr 1937 wurde er nach Spanien und Portugal eingeladen und trat mit dem Orchester “Suspiro de Espanha“ in ganz Europa auf. In New York tanzte er bei Spektakeln von Frank Sinatra, Bob Hope und Doris Day.
Bob Hope war es auch, der ihm zu seinem Künstlernamen “Bob Lester“ verhalf. Wie der Brasilianer vor sechs Jahren bei einem Fernsehinterview erzählte, war Bob Hope der Meinung, dass der Name Almeida beim Weltpublikum nicht so gut ankäme und habe als Pseudonym “Bob Lester“ vorgeschlagen.
Das Privatleben des am 17. Januar 1913 in der südbrasilianischen Stadt Santa Maria Geborenen war von mehreren Tragödien überschattet, wie dem Tod seiner Frau und seiner zwei Töchter bei einem Verkehrsunfall, dem Verlust seines Vermögens und der Obdachlosigkeit.
Getanzt und gesungen hat Bob Lester bis ins hohe Alter. Noch mit 98 Jahren hat an der Show ”Tributo ao Rei do Samba Sinhô” auf den Bühnen Rio de Janeiros mitgewirt und an den Wochenenden seine eigenen kleinen Shows am Strand von Rio de Janeiro gegeben. 2011 füllt er wieder einmal die Schlagzeilen. Dieses Mal nicht wegen seines künstlerischen Talentes.
Weil er einem fliegenden Händler vor Stadtwächtern schützen wollte, hatten diese dem 98-Jährigen Prügel verpasst. Noch im alter von 100 Jahren hat sich der Künstler an Demonstrationen gegen die Erhöhung der Tarife des öffentlichen Nahverkehrs und für die Erhöhung der Lehrergehälter beteiligt.
Bob Lester ist am Freitagmorgen im Krankenhaus Lourenço Jorge in Rio de Janeiro an Herzversagen gestorben.