Afro-Brasilianerinnen vereinen sich zum „Marcha das Mulheres Negras“

Mulheres negras do Rio de Janeiro lançam, mobilização para a Marcha Das Mulheres Negras no Rio: Contra o Racismo, a Violência e pelo bem viver,que acontecerá em Brasília no dia 18 de novembro (Tânia Rêgo/Agência Brasil)
Afro-Brasilianerinnen vereinen sich zum “Marcha das Mulheres Negras“
Foto: Tânia Rêgo / Agência Brasil
In der Hauptstadt Brasília werden am Mittwoch (18.) etwa 20.000 schwarze Frauen demonstrieren. Die Afro-Brasilianerinnen wollen damit auf verschiedene Probleme aufmerksam machen, wie den Rassismus, Sexismus und die Gewalt gegen Frauen. Der “Marcha das Mulheres Negras“ will sich aber auch für ein besseres Leben einsetzen.

Brasilien zählt laut den Organisatoren des “Marcha das Mulheres Negras“ etwa 49 Millionen Afro-Brasilianerinnen. Sie haben allerdings mit mehreren Problemen gleichzeitig zu kämpfen. Die erst unlängst veröffentlichte “Mapa da Violência 2015” (Karte der Gewalt) zeigt beispielsweise, dass die Morde an schwarzen Frauen zwischen 2003 und 2013 um 54 Prozent gestiegen sind, während die Rate unter weißen Frauen im gleichen Zeitraum um zehn Prozent gesunken ist.

Ein weiteres Problem ist der Rassismus, dem sie immer wieder ausgesetzt sind. Erst unlängst sind eine Fernsehjournalistin und eine Schauspielerin wegen ihrer Hautfarbe in den sozialen Netzwerken mit erniedrigenden Kommentaren bedacht worden. In beiden Fällen wird mittlerweile ermittelt. Die meisten rassistischen und sexistischen Kommentare gelangen allerdings nicht zur Anzeige.

Ganz abgesehen von der nach wie vor vorherrschenden Ungleichheit von Mann und Frau zeigen Studien ebenso, dass schwarze Frauen stärker zu den sozial schwächeren Schichten zählen als weiße und sie im Durchschnitt eine schlechtere Schulausbildung haben. Auch in den Gefängnissen spiegelt sich ihr Dilemma wieder. Im Bundesstaat Ceará sind beispielsweise 70 Prozent der Insassinen Afro-Brasilianerinnen.

Neben dem “Marcha das Mulheres Negras“ werden die Frauen ebenso verschiedene Themen diskutieren, bei denen es nicht nur um die Hautfarbe geht, sondern um die Familie. Unter anderem stehen Themen wie Gesundheit, Erziehung und Bildung auf dem Programm. Ziel ist es zudem, ein Dokument zu erstellen und dieses an die zuständigen Stellen und Politiker zu überreichen. Unterstützt wird der Event von 27 verschiedenen Organisationen, unter anderem dem Fonds der Menschenrechte.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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