Bekannt ist die Stadt Brazlândia eigentlich für ihr Erdbeer-Festival. Jetzt hat sie jedoch erstmals ein Festwochenende zu Ehren der Goiaba ausgerichtet, um die schmackhafte Frucht und die daraus hergestellten Produkte bekannter zu machen und deren Verbrauch zu stimulieren. Gefeiert worden ist mit einem Markt, Verköstigungen, gastronomischen Minikursen und Musik.
Wie in mitteleuropäischen Breiten in kaum einem ländlichen Anwesen Apfel- und Kirschbäume fehlen, haben auch die Goiabas oder Guaven in den brasilianischen Landanwesen ihren festen Platz. Die Regale der Supermärkte erobern sie in ihrer natürlichen Form allerdings kaum.
Anders sieht es mit Marmelade und der berühmten Goiabada aus, die gemeinsam mit Frischkäse gegessen und in Dörfern und Städten zum Kauf angeboten wird. Kekse, Schokolade und Kuchen mit entsprechender Füllung sowie Säfte aus der vitaminreichen Frucht sind weitere Produkte.
Probiert werden konnte bei dem Goiaba-Festival in Brazlândia darüber hinaus ein Ketchup aus der süd- und mittelamerikanischen Frucht. Die wird in beinahe allen Regionen Brasiliens angebaut. Allein in der im Hauptstadtdestrikt gelegenen Region von Brazlândia werden jährlich etwa 4.200 Tonnen Goiaba produziert. Die Plantagen nehmen dabei eine Fläche von 140 Hektar ein. Vor allem Nachkommen von japanischen Einwanderern haben sich dem Anbau dieses Fruchtbaumes verschrieben.
Geerntet werden die Goiabas im brasilianischen Sommer von Dezember bis März. Mit verschiedenen Techniken konnte in den vergangenen Jahren die Produktivität erhöht werden. Auch das war Thema bei dem Erntedankfest, das den Landwirten ebenso zum Erfahrungsaustausch gedient hat.