In der südbrasilianischen Stadt Curitiba ist am Dienstag eins der bedeutendsten Theaterfestivals Brasiliens eröffnet worden. Bei dem wird nicht darauf gewartet, dass die Menschen zur Vorstellung kommen. Vielmehr kommen die Theaterstücke zu den Menschen. Aufführungen gibt es unter anderem auf Plätzen, in Parkanlagen, auf der Straße und ebenso in verschiedenen Einrichtungen und im Theater.
Für viele Brasilianer ist die Theaterkultur etwas, das sie lediglich aus dem Fernsehen kennen. In Curitiba werden sie allerdings seit 25 Jahren mit Theaterstücken mitten auf ihrem Heimweg oder auf Plätzen überrascht.
Bis zum 3. April stehen über 340 Spektakel auf dem Programm an den verschiedensten Orten der Stadt und ebenso im Theater. Eröffnet worden ist es am Dienstagabend (22.) mit der brasilianischen Sängerin Maria Bethânia im Theater Guaíra.
Aufgewartet wird neben traditionellem Theater mit den verschiedensten Stilen, wie Tanztheater, Kabarett, Stand-up, Akrobatik und Improvisation. Darüber hinaus gibt es etliche Parallelveranstaltungen. So findet gleichzeitig das “Fringe Festival“ statt, an dem alle Theatergruppen teilnehmen können.
Ebenso gibt es die “Gastronomi“ und die „Curitiba Mostra“, die mit 35 nationalen und internationalen Gruppen aufwartet. Einen Blick hinter die Kulissen bietet zudem eine Ausstellung über das Leben des fahrenden Volkes, der Zirkusartisten.
Erstmals stattgefunden hat das “Festival de Teatro de Curitiba“ im Jahr 1992. Seitdem haben über drei Millionen Menschen etwa 5.000 erschiedene Vorführungen besucht. An vielen von ihnen beteiligen sich in Brasilien bekannte TV-Stars und Theatergrößen. Die Eintrittspreise reichen von kostenlos bis zu 70 Reais (umgerechnet derzeit etwa 17,50 Euro).