Der brasilianische Bundesstaat Rondônia will sich ausgewildeter Büffel entledigen. Nach einer von 13 verschiedenen Einrichtungen vorgelegten Studie stellen sie für Flußläufe, heimische Tiere und Flora der Amazonasregion eine Bedrohung dar. Jetzt hat der Gouverneur Rondônias ein Gesetz unterzeichnet, das die Schlachtung von 5.000 dieser Wiederkäuer vorsieht.
Auf den ersten Blick scheinen die gemähchlich grasenden Wasserbüffel mit sich und ihrer Umgebung im Einklang zu sein. Studien zeigen jedoch genau das Gegenteil. Der graue Exot hinterlässt auf dem sumpfigen Boden nicht nur gewaltige Spuren und einen extrem verdichteten Boden. In den vom Büffel bevorzugten, überschwemmten Breichen und Sümpfen beeinträchtigt er ebenso das Ablaichen der Fische.
In der Region des Bio-Reservats Guaporé haben die Büffel ein ökologisches Ungleichgewicht verursacht, wie es vom Umweltsekretariat Sedam heißt. Bedroht seien dadurch heimische Säugetiere, Reptilien und die Flora der Region. Eingereicht wurde deshalb das jetzt genehmigte Gesetzesprojekt, das die Schlachtung der Büffel im Vale do Guaporé vorsieht.
Etwa 60 der asiatischen Büffel sind in den 50er Jahren von der Insel Marajó zur Fazenda ”Pau’d Óleo” im Vale do Guaporé gebracht worden. Von dort aus haben sie sich mangels Kontrolle ungehemmt ausgebreitet.
Betroffen davon sind unter anderem auch Schutzgebiete wie das Bio-Reservat Guaporé nahe der Grenze zu Bolivien. In einer Studie des landwirtschaftlichen Beratungsamtes Embrapa-Pantanal aus dem Jahr 2005 wird ihr Bestand auf 5.000 Tiere geschätzt.
Die Region gilt als ein ökologisches Kleinod, da sie die Charakteristiken dreier Biome vereint, dem Cerrado, dem Pantanal und dem Amazonas-Regenwald.
Die Entfernung der Büffel soll nach und nach geschehen und mit Hilfe verschiedener Kontrollorgane geschehen. Für die Fazenda ”Pau’d Óleo” ist die Umwandlung in eine Öko-Einheit vorgesehen, die Studienzwecken über die verschiedenen Biome dienen soll.