Von Brasilien aus soll künftig der Elektroschrott im Weltall beobachtet werden. Die Regierungen Rußlands und Brasiliens wollen dazu im April ein Abkommen unterzeichnen. Nach diesem wird Rußland in dem südamerikanischen Land ein entsprechendes Teleskop installieren, mit dem die steigende Bedrohung durch den vom Menschen verursachten Müll im Weltall monitoriert werden soll.
Offiziell wollen die beiden Länder das Abkommen zur Installation des Teleskops am 7. April im Astrophysischen Labor Brasiliens (LNA) unterzeichnen. Aufgestellt werden soll es im Süden des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais in 1.800 Meter Höhe auf dem Berg Pico dos Dias. Geplant ist, dass das Gerät bereits im November dieses Jahres den Betrieb aufnimmt.
Die Öffnung des Teleskops wird mit lediglich 75 Zentimetern angegeben, was jedoch ausreichend sein soll, den Sternenhimmel der süclichen Hemisphäre zu inspizieren. Die Kosten werden von Rußland übernommen, während Brasilien den Ort und die Infrastruktur stellt.
Beobachtet werden sollen Objekte im Orbit der Erde, um eine Datenbase über die Lokalisation und die Flugbahn von Gegenständen wie Elektroschrott zu bilden. Im Mittelpunkt steht dabei die Gefahrabschätzung über einen Zusammenstoß des Abfalls mit aktiven Satelliten oder selbst ein Eintreten in die Atmosphäre. Ein ähnliches Teleskop des Systems „PanEOS“ ist bereits im Altaigebirge Rußlands in Betrieb.
Die brasilianischen Wissenschaftler erwarten sich von der Zusammenarbeit und dem PanEOS allerdings mehr als die Auskünfte über den Weltraumabfall. Sie wollen mit den vom Teleskop aufgenommenen Bildern ebenso Supernoveas, Asteroide, Kometen und andere Himmelskörper studieren.