Mit Aufrufen, Dokumentarfilmen und dem Verteilen von Bäumchen ist am Montag (5.) der Tag Amazoniens begangen worden. Es gibt aber nicht nur Grund zum Feiern. Die Region mit dem größten Regenwald der Welt leidet derzeit unter einer extremen Dürre und einer hohen Zahl von Bränden.
Nach dem Nationalen Institut für Meteorologie (Inmet) ist die Niederschlagsmenge in den vergangenen zwei Jahren in fast allen Bundesstaaten Amazoniens unter dem Durchschnitt gelegen. Im Bundesstaatssaat Amazonas haben bereits mehrere Munizipe den Notstand ausgerufen.
Kleinere Flüsse sind ausgetrocknet und selbst der sonst wasserreiche Rio Madeira ist in Teilbereichen nicht mehr beschiffbar. In Acre wird bereits von der schlimmsten Trockenperiode der vergangenen 40 Jahre gesprochen.
Einher gehen mit der Trockenheit eine große Anzahl von Bränden. Schon im Zeitraum von Januar bis Juni sind laut dem Raumfroschungsinstitut Inpe 81 Prozent mehr Brandherde registriert worden, als im historischen Durchschnitt.
Laut der Umweltorganisation Greenpeace breiten sich Feuer besonders in degradierten Bereichen aus, während intakte Wälder resistenter sind. Allerdings haben degradierte Flächen zischen Mai und Juli dieses Jahres um 884 Quadratkilometer zugenommen. Eine Rolle spielt dabei die illegale Holzentnahme von vereinzelten Arten, durch die das Gleichgewicht gestört wird.
Aber nicht nur durch Kahlschläge und Holzentnahmen ist der Amazonas-Regenwald bedroht. Hinzu kommen Bergbauaktivitäten, eine verstärkte der Rinderhaltung und auch Großbauprojekte wie Wasserkraftwerke.
Um den gigantischen Regenwald zu schützen, werden die verschiedensten Wege gegangen. Einer geht über die Umwelterziehung von Kindern und Jugendlichen. In Boa Vista im Bundesstaat Roraima haben die Jungen und Mädchen der Schule Penha Brasil Pflanzen von verschiedenen heimischen Fruchtbäumen gezogen. Diese haben sie jetzt am Tag Amazoniens verteilt.
Der Tag Amazoniens geht auf ein Dekret zur Gründung der Provinz Amazonas zurück, das Prinz Dom Pedro II. am 5. September 1850 erlassen hat. Später ist daraus der Tag Amazoniens entstanden.