Rauchschwaden von unzähligen Bränden überziehen derzeit das Pantanal und bedrohen Mensch und Tier im größten Feuchtgebiet der Welt. Während etliche Bewohner unter Atemwegsproblemen leiden, werden immer mehr Wildtiere wie Schlangen und auch Jaguare in Siedlungsbereichen gefunden, wohin sie vor dem Feuer flüchten.
Begonnen haben die Brände vor über einer Woche auf der bolivianischen Seite des Pantanal. Seitdem sind bereits etwa 4.000 Hektar den Flammen erlegen. Viele der vor dem Feuer flüchtenden Wildtiere gelangen in die Siedlungsbereiche des brasilianischen Munizips Corumbá, wie Feuerwehrkräfte berichten. Sie haben bereits dutzende Tiere eingefangen und ins Rehabilitationszentrum gebracht.
Schon 2016 hat sich die Zahl der in urbanen Bereichen “geretteten“ Tiere im Vergleich zu 2015 mehr als verdoppelt. Insgesamt 253 Stachelschweine, Schlangen, Iguanas und andere Vertreter der reichhaltigen Fauna des Pantanals sind in Auffangstationen wie das Centro de Reabilitação de Animais Silvestres des Bundesstaates Mato Grosso do Sul gebracht worden.
Dort sind derzeit 450 Tiere zur Behandlung. Nicht alle von ihnen können aufgrund ihrer Verletzungen später wieder in die Natur entlassen werden.
Der Großteil stirbt hingegen bei den Bränden oder durch die starke Hitze im Umfeld des Feuers. Aber auch für die Tiere, die das Feuer überleben, ist die Lebensgefahr nicht gebannt. Selbst wenn die Brände kontrolliert werden, wird es für sie schwierig sein, in ihrem ausgebrannten Lebensraum Nahrung zu finden.
Theoretisch gilt der Januar im Pantanal nicht als trocken oder mit einer erhöhten Brandgefahr. Ausbleibende Niederschläge, große Hitze und die Windlage haben die Situation jedoch verschärft, so die Meteorologen.