Chapecoense ist wieder da. Nach dem tragischen Flugzeugabsturz Ende November hat der Erstligist am Samstag (22.) nun mit einem Freundschaftsspiel seinen Neustart besiegelt. Der war bewegend und ist von vier Überlebenden der Tragödie, Angehörigen der Opfer, Ehrungen und etlichen Tränen begleitet worden.
Auf dem Weg zur Copa Sul-Americana in Kolumbien sind Ende November 71 Menschen bei dem Flugzeugabsturz ums Leben geommen, unter ihnen 19 Spieler des brasilianischen Chapecoense, Trainer, Mitglieder der Technikkommission, des Direktoriats und Betreuer. In nur 53 Tagen musste das Team wieder aufgebaut werden. 24 Spieler wurden neu unter Vertrag genommen.
Beim Freundschaftsspiel gegen den brasilianischen Meister Palmeiras ist deshalb auch beinahe ein völlig neues Team angetreten. Zuvor gab es allerdings Ehrungen und auch die Übergabe des Pokals der Copa Sul Americana an die Überlebenden Fußballspieler Alan Ruschel, Neto und Jackson Follmann.
Den Angehörigen der Opfer sind zudem Medaillen überreicht worden. Unter den Zuschauern war ebenso der vierte überlebende Brasilianer, der Radiojournalist Rafael Henzel. Er hat das Spiel live für einen Radiosender kommentiert.
Seit Tagen schon war beinahe ganz Chapecó auf den Beinen. Etliche Ehrenamtliche, unter ihnen auch Kinder und Angehörige der Verunglückten, haben 15.000 Origami-Kraniche und Herzen gefaltet und damit das Stadion Condá geschmückt, in dem noch im Dezember die Trauerfeier für die Toten stattgefunden hat. Die Aktion war als Symbol des Friedens gedacht und des Neuanfangs.
Auch wenn Palmeiras stärker war als Chapecoense hat sich die neue Mannschaft gut geschlagen und ein 2:2 Unentschieden erzielt. Palmeiras war es auch, gegen den der Club bei seinem letzten Spiel vor der Flugzeugkatastrophe angetreten war und dabei 1:0 verloren hatte.
Die erste Hürde zum Wiedereinstieg ist mit dem Benefizspiel für die Hinterbliebenen genommen. Am Donnerstag (26.) wird Chapecoense nun sein erstes Punktespiel bestreiten, in der Arena Condá gegen Joinville.