Beim Berliner Filmfestival wird ebenso die Mythologie der Guarani-Indios Brasiliens vertreten sein. “In Search of the Land Without Evil“ heißt der Kurzfilm der Brasilianerin Anna Azevedo, der in der Rubrik “Generation 2017“ ausgestrahlt wird.
In “Em busca da terra sem males“ zeigt Anna Azevedo das Universum der Guarani-Kinder des Indiodorfes Ka’aguy hovy Porã (Mata Verde Bonita) im Munizip Maricá im Bundesstaat Rio de Janeiro. Dort wachsen die Jungen und Mädchen nach den Bräuchen ihrer Vorväter auf und ebenso im Einfluss des modernen Lebens.
Der Film versucht indes nicht zu erklären. Er zeigt die Kinder in Alltagssituationen und überlässt es dem Betrachter, in die Welt der Guarani einzutauchen. In der Guarani-Mythologie ist die “Terra sem males“ (Land ohne Böses) der Ort, an dem die Indios letztlich Frieden finden.
Nur etwa 50 Kilometer liegt das Dorf von der Stadt Rio de Janeiro entfernt. Es zählt etwa 20 Familien der Ethnie Guarani-Mbyá, die sich 2013 in dem dortigen Schutzgebiet niedergelassen haben, nachdem ihr Dorf in Niterói angezündet worden ist. Ihre Zukunft ist allerdings ungewiss. Das ihnen vom Munizip angebotene Gelände gehört einer spanischen Hotelkette, die dort ein Resort errichten will.
Um die erste Liebe zwischen dem 13-jährigen Joca und einem mysteriösen Guarani-Mädchen geht es in dem Film “Não devore meu coração!” (Don’t Swallow My Heart, Alligator Girl) von Felipe Bragança. Auch er ist in der Rubrik Generation zu sehen. Die moderne Version von Romeo und Julia zeigt ebenso das Problem der Landkonflikte, unter denen viele Guarani leiden.