Wer glaubt, der Wintersport ist nur etwas für nordische Nationen, der irrt. Bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft im finnischen Lahti sind auch fünf Sportler aus dem tropischen Brasilien vertreten. Die haben bei den ersten Wettbewerben keineswegs die letzten Ränge belegt. Chancen auf Medaillen haben sie indes keine, aber einen Traum: sich für die Winter-Olympiade 2018 in China zu qualifizieren.
Mit drei Frauen und zwei Männern ist es ein starkes Team, das dieses Mal Brasilien bei einem internationalen Wintersportevent vertritt. Unter ihnen ist die Rad- und Wintersportlerin Jaqueline Mourão, die 2014 bei den olympischen Winterspielen im russischen Sotschi als erste Brasilianerin beim Biathlon an den Start gegangen ist.
In Lahti hat sich Jaqueline beim Langlauf zwar nicht unter den ersten platziert, aber am Donnerstag (23.) den 73 Rang von 107 Teilnehmern erreicht. Damit hat sie das beste Ergebnis aller teilnehmenden Lateinamerikaner erzielt, wie sie auf Facebook verkündet.
Eine stolze Leistung hat auch Wintersport-Neuling Bruna Moura geschafft und beim Qualifikationslauf den 14. von 32 Plätzen belegt. Auch sie kommt eigentlich wie Jaqueline Moura aus dem Radsport. Den 18. Rang hat Mirlene Picin erzielt. Sie und ihr Sponsor tragen mit der Teilnahme an der Nordischen Ski-WM in Lahti nebenbei noch zum Naturschutz bei.
Kurz vor der Abreise nach Finnland haben sie 200 Päckchen mit jeweils 50 Samen der in Brasilien heimischen und vom Aussterben bedrohten Jussuara-Palme für ein Wiederaufforstungsprojekt des Atlantischen Regenwaldes verteilt. Mit von der Partie sind ebenso Leandro Lutz und Victor Santos.
Doch wie trainieren die Brasilianer unter der tropischen Sonne eigentlich für den Wintersport? Sie fahren mit Rollskier und halten sich mit anderen Sportarten fit.