Gelbfieber löst Jagd auf Mücken und Affen aus

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Ausgerüstet mit Netz, Käfig und Plastikschlauch gehen die Wissenschaftler in Brasilien derzeit auf die Mückenjagd. Etwa 6.300 haben sie schon lebendig gefangen und tiefgefroren. Sie sollen in einer weiteren Phase näher untersucht werden, um mehr über den Überträger des Gelbfiebers herauszufinden.

Gejagt wird im Bundesstaat Espírito Santo in den ländlichen Gebieten, in denen Affen an Gelbfieber gestorben sind. Abgesehen haben es die Forscher auf die Vertreter der Gattung Sabethes. Über deren Gewohnheiten und Lebensraumansprüche oder wo sie sich in den Wäldern fortpflanzt ist bisher wenig bekannt.

Anders als im Amazonas-Regenwald ist des Wald-Gelbfieber im Atlantischen Regenwald laut Forschern seit 70 Jahren nicht mehr übertragen worden. Genau dort ist es in den vergangenen Wochen aber zu einem Ausbruch gekommen. Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und Espírito Santo. In Rio de Janeiro ist jüngst ein Verdachtsfall aufgetreten.

Bisher sind Gelbfieberfälle nur in ländlichen Gebieten aufgetreten. In Minas Gerais ist der Virus jedoch bereits in Parkanlagen der Großraumregion der Stadt Belo Horizonte bei Affen nachgewiesen worden.

Währenddessen macht die Bevölkerung aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus Jagd auf Affen. Sowohl im Bundesstaat São Paulo als auch Minas Gerais ist eine erhöhte Anzahl von toten Primaten gefunden worden, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten.

Allein im Munizip São José do Rio Preto sind 50 tote Tiere gefunden worden. Nur zwei von ihnen waren mit Gelbfieber infiziert. Bei 60 Prozent ist der Tod laut Forschern durch Gewalt, Erschießen oder Vergiftung verursacht worden.

Das Töten der Primaten macht allerdings wenig Sinn. An Gelbfieber gestorbene Affen dienen den Forschern vielmehr als Warnhinweis, dass der Virus zirkuliert. Einen Schutz bietet den Menschen hingegen die Impfung. Kampagnen dazu wurden in den betroffenen Bundesstaaten verstärkt.

Für Touristen gibt es bisher keine Impfvorschrift, jedoch wird eine solche vor der Bereisung in Gelbfiebergebiete empfohlen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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