20 Jahre lang hat Schimpansen-Dame Cecília in einem Betonkäfig gelebt. Jetzt hat sie erstmals in ihrem Leben Gras und Erde unter ihren Füßen zu spüren bekommen und den Himmel gesehen. Möglich wurde dies durch einen Gerichtsbeschluß, bei dem erstmalig einem Primaten „Habeas corpus“ gewährt wurde.
Die Grundrechtgarantie zur freien „Körperbestimmung“ ist in Südamerika bisher nur Menschen in Haft gewährt worden. Ein argentinisches Gericht hat die Freilassung nun aber für die bisher im Zoo in Mendoza lebende Schimpansin verfügt. In die Natur entlassen werden kann Cecília allerdings nicht. Ihre letzten Jahre wird sie zumindest aber ein wenig freier leben und vor allem bewegen können, als das bisher der Fall gewesen war. Aufgenommen wurde die Schimpansendame im „Santuário dos Grandes Primatas“ im brasilianischen Sorocaba, einer Pflegeeinrichtung für Affen mit Freigehege.
Filmaufnahmen zeigen, wie sich dort bereits ihre Welt erobert. Die Einrichtung in Sorocaba gilt weltweit als Referenz bei der Pflege von Primaten. Über 50 Schimpansen leben dort. Von Tierschützern wird die „Freilassung“ Cecílias gefeiert, bedeutet der Gerichtsbeschluß in ihren Augen doch die Anerkennung der Rechte der Tiere.
Dass es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung gekommen ist, ist argentinischen Tierschützern zu verdanken. Als Begründung hatten sie eine unangemessene Unterbringung angegeben sowie den „deprimierten“ Zustand der Affendame, die nach dem Tod ihrer Eltern und Schwester vor drei Jahren alleine und lustlos gewesen sei.