Brasilianische und amerikanische Wissenschaftler stehen beim Zika-Impfstoff kurz vor dem Durchbruch. Die ersten Testergebnisse an Mäusen gelten als sehr „vielversprechend“. Bis Ende dieses Jahres soll das Serum gegen den von Mücken übertragenen Zika-Virus bereits an Menschen getestet werden, wie es heißt.
Entwickelt wird der Impfstoff von Wissenschaftlern des brasilianischen Institutes Evandro Chagas und der US-amerikanischen Universität Texas in Galveston. Sie haben ihre bisherigen Forschungsergebnisse nun in einem Artikel im Wissenschaftsmagazin “Nature Medicine“ präsentiert.
Laut Institutsdirektor Pedro Vasconcelos war bei den Mäusen eine einzige Dose zur Bildung von Antikörpern und somit zum Aufbau eines Schutzes gegen den Zika-Virus ausreichend, ohne dass die Nager irgendwelche Symptome entwickelt hätten. Gleichzeitig kann sich aber nicht der Überträger, die Tigermücke (Aedes aegypti) mit dem abgeschwächten Lebendvirus infizieren.
Derzeit wird der Impfstoff an 22 Affen getestet. Nach den ersten Ergebnissen haben auch sie Antikörper gebildet. In der nächsten Etappe sollen Menschen das Serum erhalten. Vorgesehen ist dies noch in diesem Jahr. Geht alles nach Plan soll der Impfstoff für die Bevölkerung Ende 2019 zur Verfügung stehen.
Der Zika-Virus kann bei einer Ansteckung von Schwangeren Mikrozephalie bei den Ungeborenen auslösen. Vor allem im Nordosten Brasiliens sind im Sommer 2015/2016 hunderte Fälle aufgetreten. Im Sommer 2016/1017 sind bisher hingegen “nur“ 165 Fälle der Gehirnfehlbildung Mikrozephalie registriert worden.
Noch rätseln die Forscher über die Ursache für die Abnahme. Insgesamt stehen seit Ende 2015 3.165 Babys mit Mikrozephalie, oder Verdacht darauf, unter Beobachtung. Die Zahl der 2017 mit dem Zika-Virus erkrankten Menschen wird vom Gesundheitsministerium mit 3.961 angegeben, was einem Index von 1,9 Fällen pro 100.000 Einwohnern entspricht.