Brasilien: Grünes Gebäude im Aufwind

Brasilien setzt immer mehr auf nachhaltige Architektur. Im weltweiten Ranking belegt es laut dem Green Building Council Brasil bereits den vierten Platz. Zu finden sind die grünen Gebäude dabei nicht nur in den Nobelvierteln, sondern ebenso in Favelas.

Greenbulding – Foto: Screenshot

Das berühmteste Beispiel Brasiliens einer nachhaltigen Architektur ist das futuristisch anmutende Museu do Amanhã am Praça Mauá in Rio de Janeiro. Auch bei den Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2014 ist die Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt gewesen.

Wie ernst das Thema in Brasilien genommen wird, zeigt auch die “Greenbuilding Brasil 2017“, die in São Paulo stattgefunden hat. Sie ist die größte Messe Lateinamerikas zu diesem Thema und ist dieses Jahr bereits zum achten Mal ausgetragen worden.

Laut Greenbuildingdirektor Felipe Faria lassen sich mit dem Konzept des grünen Gebäudes etwa 40 Prozent Trinkwasser und 25 bis 30 Prozent Strom einsparen. Die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen wird mit 70 bis 80 Prozent angegeben. Die Baukosten sind indes um bis zu sechs Prozent höher, als bei traditionellen Bauten.

Dass es auch ohne Mehrkosten geht, beweist das vor sieben Jahren gegründete Instituto Favela da Paz in São Paulo. Ihm sind weitere sechs Gebäude angegliedert. Sie alle profitieren von den innovativen Ideen der Bewohner und Institutsmitarbeiter.

Statt mit Strom oder dem Erdgas wird mit Biogas gekocht. Das wird mit einem aus Recyclingmaterial selbst gebastelteten Biogasanlage hergestellt und verwandelt Gemüseabfälle und Kompost in Gas zum Kochen. Übrig bleibt ein flüssiger Biodünger, mit dem der an den der vertikale an den Wänden angebrachte Bauerngarten versorgt wird.

Angelegt haben sie ein System zur Verwendung von Regenwasser in den Toiletten. Und selbst bei der Beleuchtung wird gespart. Alte, kleine, ausgemusterte Solarlämpchen haben sie in Serie geschaltet und zur Verstärkung des Lichts in eine PET-Flasche gesteckt.

© 2003-2024 BrasilienPortal by sabiá brasilinfo
Reproduktion der Inhalte strengstens untersagt.
AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

Letzte News