Forscher haben in der Amazonasregion einen mysteriösen Fisch entdeckt. Der gräbt sich in Trockenzeiten in der Erde ein. Auch von seinem Körperbau unterscheidet er sich von allen bisherigen in Brasilien bekannten Fischarten.
Erstmals aufgefallen ist der Fisch der Wissenschaftlerin Ilse Walker im Jahr 1997, als sie Krabben studiert hat. Dabei ging ihr der seltsame Fisch ins Netz, den sie dann an andere Kollegen weiter gereicht hat. Jetzt haben Mitarbeiter des Amazonasforschungsinstitutes Inpa das Tier identifiziert. In Erinnerung an die Entdeckerin hat er den Namen Tarumania walkerae erhalten.
Dabei handelt es sich nicht nur um eine neue Art, sondern auch um eine neue Familie, was von den Forschern als absolute Besonderheit gefeiert wird. Unbekannt ist indes noch die Entwicklungsgeschichte des Tarumania, wie die Wissenschaftler betonen.
Der seltsame Fisch weist etliche Besonderheiten auf. Er hat mehr Schuppen als andere, sein Schädel ist hautlos und statt zwei Schwimmblasen besitzt er elf. Darüber hinaus weist er Merkmale auf, die bei anderen Arten lediglich im Jungstadium vorkommen.
Am auffälligsten ist aber eine auf dem ersten Blick seltsam anmutende Verhaltensweise des 15 bis 17 Zentimeter großen Tarumania. Mit Hilfe der hohen Zahl von Schwimmblasen verfügt er über ein großes Sauerstoffreservoir.
Damit kann er auch in Bereichen mit wenig Sauerstoff verweilen. Andererseits reicht ihm allein der Sauerstoffgehalt des Wassers zum Überleben nicht aus. Er muss zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen, wie Inpa-Forscherin Lucia Rapp Py Daniel vom Inpa erklärt.
Mit den körperlichen Merkmalen kann er aber auch unter der Erde verweilen. Um die Trockenzeit oder auch Brände schadlos zu überstehen, gräbt er sich im Schlamm, Sand oder auch unter Blätterhanhäufungen ein.