In der brasilianischen Stadt Primavera do Leste wird mit einer optischen Täuschung versucht, die Autofahrer zu einem Verlangsamen ihrer Geschwindigkeit zu bringen. Dafür gesorgt haben zwei Graffitikünstler. Die haben die haben auf die Straßen des Zentrums Zebrastreifen in 3D gemalt.
Auf dem ersten Blick sehen die Zebrastreifen wie über dem Asphalt schwebende Balken aus. Das verfehlt seine Wirkung nicht. Während es in Brasilien vielerorts üblich ist, die gestreiften Fußübergänge und an ihrem Rand wartende Passanten einfach zu ignorieren, wird in Primavera do Leste mittlerweile angehalten.
Etwa 240 Kilometer ist die knapp 60.000 Einwohner zählende Stadt von Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso entfernt. Weil es immer wieder zu Unfällen mit Passanten kommt, hat dort die Präfektur zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen. Orientiert haben sie sich dabei an Beispielen von 3D-Zebrastreifen in Indien, China, Georgien und Island.
Bisher haben der Graffitikünstler Walyson Nogueria, bekannt unter dem Künstlernamen Presto 23, und sein Freund Babu 78 vier Fußgängerübergänge mit ihren dreidimensional wirkenden Balken versehen. Die haben in kürzester Zeit Wirkung gezeigt. Die Geschwindigkeit werde reduziert und es werde angehalten, berichten Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Beim ersten Anblick reagiert so mancher Autofahrer verblüfft. Laut Presto 23 sei einer sogar ausgestiegen und hätte auf den Asphalt geklopft, um zu sehen, ob er den Zebrastreifen mit seinem Wagen gefahrlos queren kann.
Die Zebrastreifen sind in wenigen Tagen zur Attraktion geworden und werden immer wieder von Passanten und Autofahrern fotografiert. Primavera do Leste ist die erste Stadt Brasiliens, die die optische Täuschung der 3D-Zebrastreifen zur Verkehrsregulierung einsetzt. Mit ihrem Erfolg dürften sie bald aber auch in anderen Städten Nachahmer finden.