Deutschland und England zahlen für Schutz des Amazonas-Regenwaldes

Indiorepräsentant und Cacique Raoni Kayapó, Umweltschutzorganisationen, Wissenschaftler und Politiker haben beim “Amazon Bonn Day“ auf die Probleme Amazoniens aufmerksam gemacht. Beim parallel zur Weltklimakonferenz COP23 stattfindenden Event sind zudem zum Schutz des Regenwaldes Finanzhilfen aus Deutschland und England in Millionenhöhe vereinbart worden.

Amazonas-Regenwald – Foto: Sidney Oliveira/Agencia Pará

Deutschland hat eine Zahlung von 33,92 Millionen Euro in den “Fundo Amazônia” zugesichert. Über den Fonds werden Aktionen und Projekte zur Reduzierung der Rodungen des Amazonas-Regenwaldes finanziert. Unterzeichnet wurde darüber hinaus eine Vereinbarung zwischen Deutschland und dem brasilianischen Bundesstaat Acre.

Dieser soll über die KfW 10 Millionen Euro erhalten. Auch sie sollen in den Schutz des Regenwaldes fließen und vor allem nachhaltig wirtschaftenden Kleinbauern, Extrativisten und indigenen Völkern zugutekommen. Sie sind es, die den Regenwald am wirksamsten vor den Kettensägen und der Profitgier schützen.

Für den Bundesstaat Mato Grosso sind über das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) 17 Millionen Euro vorgesehen. Sie richten sich an das 2015 aufgelegte Programm “Preservar, Conservar, Incluir“ (Schützen, Erhalten, Eingliedern), mit dem die Kahlschläge reduziert werden sollen.

Mato Grosso steht mit Pará an der Spitze bei den Abholzungen des Amazonas-Regenwaldes. 2016/2017 sind in dem Bundesstaat 1.341 Quadratkilometer Regenwald vor allem zugunsten von gigantischen Soja-Monokulturen und Rinderweiden zerstört worden. Allerdings konnte mit Hilfe des PCI-Programmes in den vergangenen Jahren eine Verringerung der Rodungsflächen erzielt werden.

Unterstützung in Geldform gibt es auch aus England. Das Land hat Acre und Mato Grosso 23 Millionen Pfund für Projekte des Regenwaldschutzes zugesichert.

Die Finanzhilfen aus anderen Ländern sind für den Regenwaldschutz nicht nur wichtig, weil damit in Projekte investiert wird, sondern auch wegen eines möglichen Drucks, wie das Beispiel Norwegen zeigt. Das skandinavische Land ist der größte Einzahler in den Amazonas-Fonds.

Weil die Kahlschläge 2015/2016 aber um 29 Prozent gestiegen sind, hatte es Kürzungen angekündigt. Durch die Ankündigung wurden Debatten ausgelöst und Brasiliens Präsident Michel Temer machte bei geplanten Projekten zur Aufweichung des Regenwaldschutzes vorerst einen Rückzieher.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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