Der Karneval steht vor der Tür – das Feuer Lateinamerikas in moderner Popkultur

Samba, eine Explosion von Farben und knappe Kostüme – die größte Karneval-Veranstaltung der Welt wartet, denn in nur wenigen Monaten geht das Spektakel in den Städten Brasiliens wieder los. Bald sind die Straßen mit Farben, Tanz und Lebensfreude erfüllt. Vom 9. bis 13. Februar findet 2018 der brasilianische Karneval statt. Das Feuer und Temperament Lateinamerikas erfährt während der weltweit berühmten Festlichkeiten ihren Höhepunkt. Doch auch neben dem Karneval warten über das Jahr verteilt jede Menge spektakuläre Festlichkeiten in Lateinamerika, die bereits weltweit ihre Einflüsse gezeigt haben. So befassen sich international bekannte Filme mit den Festlichkeiten und auch in die Welt des Gamings hat das Feuer Lateinamerikas Einzug gehalten.

Fahrbenfroher Karneval in Rio de Janeiro (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)

Der Karneval in Brasilien

Es ist ein Begriff, den die ganze Welt mit Brasilien verbindet: „Carnaval“. Dabei ist tatsächlich der Karneval keine Erfindung der Brasilianer, denn die Wurzeln stammen aus Europa, wo sich der Karneval bereits in der Antike entwickelte. Auf brasilianischen Boden kamen die Festlichkeiten durch die Portugiesen, die ihn unter dem Namen „Entrudo“ hier einführten. Dabei wird der Karneval in verschiedenen Städten Brasiliens gefeiert, doch der „Carnaval“ von Rio de Janeiro ist der größte und berühmteste. 2017 konnte Rio zum Karneval ganze 1,1 Millionen Touristen verzeichnen, die das brasilianische Spektakel miterleben wollten. In Rio wird der Karneval von den professionellen Sambaschulen geleitet, für die der Karneval nicht nur eine Feierlichkeit, sondern gleichzeitig einer der wichtigsten Wettkämpfe ist. Im Sambódromo in Rio hat der Karneval seinen Höhepunkt. Das große Stadion bietet Platz für 70.000 Besucher und ist Austragungsort der großen Karnevalsparaden der Sambaschulen, bzw. der „Escolas de Samba“. Diese sind in Ligen unterteilt, die höchste Liga tritt mit 12 Schulen als Hauptspektakel auf, die während des Karnevals im Sambódromo um Platz 1 wetteifern. Mit mühevoll gestalteten Umzugswagen und aufwendigen, meist sehr knappen Kostümen der Tänzerinnen wird die Parade imposant aufgeführt.

Die Festlichkeiten Lateinamerikas

Während der Karneval in Brasilien wohl zu den bekanntesten und größten Feierlichkeiten Lateinamerikas zählt, gibt es hier dennoch eine Vielzahl weiterer Feste. Während Brasilien allein bereits einen vollen Festtagskalender hat, finden auch in den anderen Ländern jede Menge kulturelle Feierlichkeiten statt, vom Inti Raymi Sonnenfest in Peru und Ecuador, über das Fiesta de los Diablos Danzantes in Venezuela bis zur Semana Santa in ganz Südamerika. Besonders berühmt in Lateinamerika ist die mexikanische Tradition des „Dia de los Muertos“ (übersetzt: Der Tag der Toten), die als das Gegenstück zu Halloween gesehen werden kann und vom 31. Oktober bis zum 2. November jeden Jahres stattfindet. Die zweitägigen Festlichkeiten entstanden zur Zeit der Azteken und werden zu Ehren der Verstorbenen gefeiert. Anstatt einer Trauerveranstaltung handelt es sich hierbei jedoch um ein farbenfrohes, paradenähnliches Fest. An diesen Tagen sollen die Seelen der Verstorbenen wieder zur Erde zurückkehren, mit Blumen und Geschenken werden diese von den Menschen empfangen. Zudem markieren Symbole des Todes, wie Schädel und Skelette sowie Totenschädel aus Zucker oder Schokolade und Abbildungen der Calavera Catrina diesen Tag.

Lateinamerikanische Tradition in Spiel und Film

Die Festlichkeiten Lateinamerikas sind bereits über die Grenzen des amerikanischen Kontinents hinausgeschwappt und erfahren auch im Rest der Welt Bekanntheit. Inzwischen lassen sich weltweit die berühmten Zucker-Totenschädel des „Dia de los Muertos“ als Dekoelemente finden und der Karneval ist jedem ein Begriff. Zunehmend lassen sich die lateinamerikanischen Traditionen auch auf dem Bildschirm wiederfinden, ob im Film oder auch im Game. So lief bereits James Bond 2015 in „Spectre“ durch die Halloween-Festlichkeiten Mexikos und im Spiel „Papo y Yo“ zeigen sich die Favelas Südamerikas. Der Disneyfilm „Rio“ mit dem blauen Vogel aus 2011 spielt in der brasilianischen Großstadt und zeigt den Trubel des Karnevals. Das bekannte mobile Spiel „Angry Birds“ nahm sich dessen kurz darauf an und brachte mit „Angry Birds Rio“ den brasilianischen Karneval auf unsere Smartphones.

Neben dem Karneval schaffte es besonders auch der „Dia de los Muertos“ auf die Leinwand und unsere Bildschirme. Der Film „Manolo und das Buch des Lebens“ von Reel FX Creative Studios spielt am Tag der Toten und befasst sich mit den Traditionen und Vorstellungen dieses Tages. Zu Ehren der mexikanischen Tradition bringt nun auch Disney Ende 2017 seine Version des „Dia de los Muertos“ im Film „Coco – Lebendiger als das Leben“ auf die Leinwand. Gamer tauchen im Spiel „Grim Fandango“ von LucasArts in die Welt der Toten ein, das nun auch in der Remastered-Version mit einer neuen HD-Grafik erhältlich ist. Und auch an der Welt des Online-Casinos ging der „Dia de los Muertos“ nicht vorbei, mit Slot-Spielen, die von diesem Tag inspiriert wurden. Ein Beispiel hierfür ist das Beautiful Bones Slot-Game, das die Traditionen des Fests und der Welt der Toten mit einer hervorragenden Grafik auf den Bildschirm bringt. Ein weiteres Game im Mexiko-Stil ist „Guacamelee“, das ebenfalls die mexikanische Kultur aufgreift und sich auch mit dem Tag der Toten beschäftigt, sowie auch das beliebte Kartenspiel „Dia de los Muertos“.

Bald ist es soweit und der Karneval in Rio de Janeiro geht wieder los. Die aufregende Kultur Lateinamerikas beschränkt sich jedoch schon längst nicht mehr nur auf die Grenzen des Kontinents. In der modernen Popkultur haben die Traditionen der Länder Lateinamerikas bereits seit Langem Einzug gehalten. Sowohl der Karneval als auch der berühmte „Dia de los Muertos“ sind weltweit berühmt und werden auf verschiedene Arten, ob als Film oder Game, auf den Bildschirm befördert. Dank Filmen wie Manolo und das Buch des Lebens sowie Games wie Grim Fandango, Angry Birds Rio und Beautiful Bones lässt sich in das Feuer Lateinamerikas hineintauchen, ohne vor Ort zu sein.

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