Die Biologen der Umweltbehörde Ibama können mit dem Programm ”Quelônios da Amazônia” auf einen Erfolg verweisen. Sie haben dieses Jahr eine Erhöhung der Zahl der Schildkrötenweibchen von 268 Prozent registriert. Das Ergebnis bezieht sich auf die Arrau-Schienenschildkröte.
Sie ist heimisch in der Amazonasregion und nach wie vor bei vielen Einheimischen und Touristen als kulinarische Spezialität beliebt. Auch wenn die Bejagung und das Einsammeln der Eier der Flußschildkröten verboten ist, geschieht dies in einigen Regionen immer noch. Mit Schutzprogrammen und Aufklärungsaktionen konnte in einigen Regionen jedoch entgegen gewirkt werden.
Im Vergleich zu den 80er Jahren hat sich die Zahl der Weibchen der Tartaruga-da-amazônia nun um 268 Prozent erhöht, wie es von der Ibama heißt. Gezählt wurden die Tiere zwischen Ende September und Anfang November. Allein am Tabuleiro de Monte Cristo“ am Rio Tapajós wurden 10.000 Weibchen im reproduktionsfähigem Alter gezählt.
Der Bereich gilt als die Wiege der Amazonasschildkröte. Insgesamt werden etwa 50.000 Weibchen der Podocnemis expansa von den Biologen in acht brasilianischen Bundesstaaten monitoriert.
Das nun vorgelegte Ergebnis ist umso erfreulicher, da 2016 eine Abnahme um 84 Prozent bei der Zahl der geschlüpften Jungtiere verzeichnet worden ist.
Die Arrau-Schienenschildkröte ist die größte Flußschildkröte Südamerikas und die einzige, die ein soziales Verhalten aufweist. Nach Schätzungen des Umweltinstitutes ICMBio ist ihr Bestand in den vergangenen 90 Jahren um 30 Prozent geschrumpft.
Begehrt waren die Flußschildkröten Amazoniens und deren Eier aber auch in den vergangenen Jahrhunderten. Millionen von Eier und Schildkröten wurden eingesammelt, um aus ihnen Öl für die Straßenbeleuchtung zu gewinnen. Heute sind sie in der Roten Liste als “potentiell gefährdet“ eingestuft und stehen unter Schutz.