Der Amazonas-Regenwald birgt nach wie vor große Geheimnisse. Zwischen 2014 und 2015 haben Forscher in dem größten Regenwald der Welt gleich 20 neue Arten von Säugetieren entdeckt, unter anderen eine neue Flußdelphinart.
In einer Gemeinschaftsarbeit des WWF und des brasilianischen Forschungsinstitutes Mamirauá haben die Wissenschaftler Daten aus verschiedenen Studien und Veröffentlichungen zusammengetragen und analysiert.
Heraus gekommen ist dabei ein beeindruckendes Ergebnis. Laut dem Bericht “Relatório de Novas Espécies de Vertebrados e Plantas na Amazônia entre 2014 e 2015“ sind insgesamt 381 neue Arten beschrieben worden.
Davon waren 216 Pflanzen, 93 Fische, 32 Amphibien, 19 Reptilien, ein Vogel und ebenso 20 Säugetiere.
Für Erstaunen hat nicht nur die hohe Zahl der Neuentdeckungen gesorgt, sondern ebenso die Tatsache, dass sich unter ihnen 20 Säugetierarten befinden.
Zu ihnen zählen auch zwei große Säugetierarten, der Feuerschwanz-Affe Zogue-zogue-Rabo-de-Fogo (Plecturocebus miltoni) und der Araguaia-Flußdelphin (Inia araguaiaensis).
Beide kommen lediglich in einem eng begrenzten Gebiet vor. Der Araguaia-Flußdelphin wurde am gleichnamigen Fluß und dem Fluß Tocantins entdeckt. Genetische Tests und morphologische Vergleiche eines Kadavers mit bereits bekannten “Boto“-Arten haben gezeigt, dass es sich um eine eigenständige Art handelt.
Die könnte allerdings bereits vom Aussterben bedroht sein, wie die Biologen befürchten. Sie verweisen dabei auf den geringen Bestand von lediglich geschätzten 1.000 Tieren und den Bau von Wasserkraftwerken, die Industrie entlang der Flüsse sowie die intensive Landwirtschaft und Rinderhaltung.
Auch das Verbreitungsgebiet des Feuerschwanz-Affen ist eingeschränkt. Sein Glück ist, dass Teile seines Lebensraumes bereits als Schutzgebiete ausgewiesen sind.