Harry Potter und Herr der Ringe stehen Namenspate für neu entdeckte Spinnen in Brasilien

Bei der Vergabe von wissenschaftlichen Namen werden häufig bestimmte Merkmale der Tiere, Orte oder die Namen von Wissenschaftlern verwendet. Sieben in brasilianischen Höhlen entdeckte Spinnen haben indes Namen aus “Harry Potter“, “Herr der Ringe“ und anderen berühmten Werken der Fantasy-Literatur erhalten.

Ochyrocera laracna heißt eine der sieben neu entdeckten Höhlenspinnen. Ihr Namensvorbild ist die Riesenspinne Laracna, die im “Herr der Ringe – Die zwei Türme“ von R. R. Tolkien Frodo und Sam angreift.

Ungoliant ist die Mutter Laracnas. Im Buch “Das Silmarillion“ von Tolkien ist sie die größte und mächtigste aller Riesenspinnen, die das Licht einsaugt und schwarze Netze webt. Eine der Spinnen hat ihren Namen erhalten: Orchyrocera ungoliant.

Ochyrocera aragogue heißt die dritte im Bunde. Im Band “Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ taucht sie im verbotenen Wald als gigantische Spinne Aragog auf.

Der Schriftsteller Howard Phillips Lovecraft hat in seinem Werk “Call of Cthulhu“ die Spinnengöttin Atlach Nacha ins Leben gerufen. Sie lebt in den Höhlen der Berge und spinnt ein Netz, das die reale Welt mit der Welt der Träume verbindet. Die brasilianischen Forscher haben der vierten Spinne den Namen Ochyrocera atlachnacha verliehen.

Bei Ochyrocera varys hat Lord Varyz aus der Fantasy-Serie “Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin als Vorlage gedient.

Ochyrocera charlotte ist die Heldin aus dem Kinderbuch “Wilbur und Charlotte“ von Elwyn Brooks Whyte angelehnt. Es beschreibt die Freundschaft zwischen der Spinne Charlotte und dem Schwein Wilbur.

Die lustige “Miss Spider“ des amerikanischen Schriftstellers David Kirk wird beim wissenschaftlichen Namen der siebten Spinne zur Ochyrocera misspider.

Alle sieben Spinnen mit den Namen aus der Fantasy-Literatur leben in Höhlen des brasilianischen Bundesstaates Pará. Entdeckt wurden sie dort von brasilianischen Forschern des Institutes Butantan.

Die haben über fünf Jahre hinweg 2.000 Exemplare von Spinnentieren gesammelt und analysiert. Die dabei neu entdeckten Arten können sowohl in der Dunkelheit der Höhlen leben, als auch bei Tageslicht, wie sie in einem wissenschaftlichen Artikel der Zeitschrift “ZooKeys“ beschreiben.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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