Park soll Kugel-Gürteltier vor Aussterben schützen

Kugel-Gürteltier – Foto: ICMBio
2014 hat das Kugel-Gürteltier Berühmtheit erlangt. Es war das brasilianische Maskottchen der Fußballweltmeisterschaft 2014. Viel geholfen hat ihm das nicht. Wissenschaftler laufen gegen die Zeit, um mehr über das vom Aussterben bedrohte Tier zu erfahren und es vor den Menschen zu schützen.

Bisher ist nur wenig über das lediglich in Brasilien vorkommende Tatu-bola (Tolypeutes tricinctus) bekannt. Mehr Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher jetzt durch eine Langzeitstudie.

Sie schätzen allerdings, dass von der einstigen Population der Kugel-Gürteltiere in der Caatinga nur noch weniger als ein Prozent übrig ist. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, könnte es nach ihren Meinungen in den nächsten 50 Jahren sogar aussterben.

Immerhin wurde nun ein 24.000 Hektar umfassendes Schutzgebiet ausgewiesen, dem Parque Estadual do Cânion do Rio Poti im Bundesstaat Piauí. Dort kommt das urzeitliche Tier noch vor.

Als Gründe für die starke Dezimierung und Gefährdung werden die Abholzung der halbtrockenen Strauch- und Steppenlandschaft zugunsten der Landwirtschaft und Rinderhaltung sowie die Jagd auf sie angegeben.

Fühlt sich das kleine Gürteltier bedroht, rollt es sich zu einer Kugel zusammen. In der Natur bietet ihm das einen nahezu perfekten Schutz. Für den Menschen wird es damit zur leichten Beute. In einer armen Region bedeuten Kugel-Gürteltiere 1,5 Kilogramm Proteine, wie es Flavia Miranda ausdrückt, Koordenatorin des Programmes zum Schutz des Tatu-Bola.

Über das Programm läuft eine der ersten Langzeitstudien über die seit bereits 50 Millionen Jahren existierende Tierart. Herausgefunden haben die Biologen bereits, dass das Gürteltier durch das Umgraben der oberen Bodenschicht bei der Suche nach Insekten und Insektenlarven zur Belebung und Düngung des Bodens beiträgt.

Von der Einrichtung des staatlichen Parkes erhoffen sich die Forscher einen Schutz des Kugel-Gürteltiers und anderen Tierarten durch Kontrollen und ebenso durch eine Belebung des Ökotourismus, der zum Unterhalt der dort lebenden Menschen beitragen könnte. Der Park umfasst zudem archäologische Stätten und Felszeichnungen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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