Wie ist das bei euch in Brasilien, habt ihr auch einen Weihnachtsbaum? Freunde aus Deutschland fragen mich das immer wieder. Um die Antwort vorwegzunehmen: Ja, auch in Brasilien werden Weihnachtsbäume aufgestellt.
Bei ihnen handelt es sich nicht immer um Fichten. Manchmal sind es eigens dafür gezüchtete Thujen, Wacholder oder Zypressenbäumchen.
Viele greifen aber zu den künstlichen Exemplaren, die in der Adventszeit nahezu überall angeboten werden. Andere schmücken einfach ihre Zimmerpflanzen.
Neu im Trend sind Bäumchen aus den heimischen Wäldern, wie die Pitanga, die im Erwachsenenalter schmackhafte, rote Früchte produziert. Gekauft werden im Topf, um nach den Festtagen im Garten gepflanzt zu werden.
In manchen Gemeinden und Städten gibt es auch öffentliche Flächen, die unabhängig von Weihnachten für das Pflanzen von heimischen oder Fruchtbäumen zur Verfügung gestellt werden.
Ich halte mich an die Tradition aus meiner Kindheit, bei der die Weihnachtsbäume erst am 24. Dezember heimlich geschmückt und dann im Glanze erstrahlend präsentiert werden.
Dieses Jahr werden Bambuszweige mein Weihnachtsbaum sein. Behängen werde ich ihn mit den von meinen in Bayern lebenden Nichten gebastelten Strohsternen und kleinen roten Kugeln.
Weihnachtsbäume werden auch auf öffentlichen Plätzen aufgestellt. Eiserne oder hölzerne Gestelle erhalten Weihnachtsdeko. Auch PET-Flaschen werden eingefärbt, zerschnitten und zu kunstvollen Weihnachtsbäumen zusammengefügt.
Die Dekoration fällt oft bunt und tropisch aus. Schließlich ist Weihnachten im tropischen Sommer Brasiliens ein fröhliches Fest, bei dem die Ankunft des Jesus und auch das Leben zelebriert werden.
Ja, das Weihnachtsfest ist anders in Brasilien. Familien treffen sich zum Feiern. Frauen bereiten gemeinsam ein Mitternachtsmahl vor.
Es wird gegrillt und gefeiert. Geschenke werden ausgetauscht. Manche besuchen die Messen und manche bestaunen ein kleines Feuerwerk, das vielerorts um Mitternacht die Geburt Christi ankündigt.