Einen Goldenen Bären hat es für die Brasilianer bei der 70. Berlinale nicht gegeben. Stolz können die Südbrasilianer dennoch sein. Sie waren dieses Mal mit insgesamt 19 Beiträgen in den unterschiedlichsten Kategorien des Berliner Filmfestivals vertreten – so viel wie noch nie. Davon abgesehen hat es zumindest eine Auszeichnung gegeben.
“Meu nome é Bagdá“ (My name is Baghdad) hatte bei der Berlinale Weltpremiere und er hat überzeugt. Gezeigt wurde das Werk der brasilianischen Regisseurin Caru Alves de Souza in der Rubrik Generation 14plus. Deren Jury kürte ihn mit dem Großen Preis für den besten Langfilm. In der Begründung hieß es unter anderem: “Ein umwerfendes Stück Freiheit, voller wundebarer Freundschaften, Musik, Bewegung und gelebter Solidarität.“
Carus Film erzählt von einem Mädchen, das sich als Junge anzieht und auf ihrem Skateboard durch São Paulo rollt. Sie ist dabei das einzige Mädchen der Skateboard-Piste. Aufgegriffen werden in dem Film Themen wie Gewalt, Sexismus und Diskriminierung. Er zeugt aber auch von Solidarität und Aufbegehren.
“Es war unmöglich, nicht von der Protagonistin und ihrem Umfeld eingenommen zu werden“, konstatiert die Jury weiter und spricht von einem “Beweis, dass das Leben uns vielleicht keine Wunder beschert, wir jedoch alle Hindernisse überkommen können, wenn wir unserer Leidenschaft folgen.“
In der Hauptkategorie war die französich-brasilianische Produktion “Todos os mortos“ (All the Dead Ones) von Caetano Gotardo und Marco Dutra angetreten. Das Bärenrennen gewonnen hat allerdings der iranische Film “There is No Evil“ (Es gibt kein Böses).