In Brasilien sind am Dienstag (3.) 52 Spix-Aras aus Deutschland gelandet. Die durch die Zeichentrickfilme “Rio“ berühmt gewordene Papageiart gilt in freier Wildbahn als ausgestorben. Mit den nun eingereisten 24 Spix-Männchen und 28 Spix-Weibchen soll sich das ändern. Sie sind Bestandteil eines groß angelegten Projektes zur Wiederansiedlung des Spix-Ara in der Natur.
Vorerst werden die 52 Spix-Aras allerdings drei Wochen in Quarantäne verbringen, um dann in Volieren des eigens für sie erstellten Reproduktionszentrums das Überleben in der Natur zu erlernen. Gebaut wurde das Zentrum in Curaçá im brasilianischen Bundesstaat Bahia, der Region, in der sie einst vorkamen.
Das letzte Exemplar eines freilebenden Spix-Ara wurde von Biologen im Jahr 2000 gesichtet. Durch den illegalen Tierhandel und den Verlust ihres Lebensraumes war ihr Bestand in freier Wildbahn vernichtet worden. Heute gibt es laut dem brasilianischen Umweltinstitut ICMBio weltweit nur noch 163 Spix-Aras, und das nur in Käfigen von Sammlern, Zoos und Forschungseinrichtungen.
Für die Wiederansiedlung des seltensten Papageis der Welt hat Brasilien den Nationalen Aktionsplan zum Schutz der Ararinha-Azul (PAN Ararinha-azul) aufgelegt. Bereits ausgewiesen wurden über diesen die Schutzgebiete Refúgio da Vida Silvestre da Ararinha Azul und das Schutzgebiet Ararinha-Azul, die zusammen 119.800 Hektar umfassen.
Das dort befindliche Reproduktionszentrum für den Spix-Ara wurde gemeinsam mit dem bei Berlin ansässigen Verein Association for the Conservation of Threatend Parrots (ACTP) erstellt. Von diesem stammen auch die 52 Spixe, die nun dort auf ihr Leben in der Wildnis vorbereitet werden.