In über 70 Städten Brasiliens sind am Sonntag (8.) Frauen auf die Straßen gegangen. Sie haben für die Durchsetzung ihrer Rechte, mehr Gleichheit, ein Ende der Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen und ebenso gegen die Politik des Präsidenten Brasiliens Jair Bolsonaro demonstriert.
Bei vielen der Demonstrationen war die Forderung Fora Bolsonaro (Bolsonaro raus) auf T-Shirts, Kappen, Tüchern und Transparenten zu sehen. Er und ebenso die ihn unterstützenden evangelikalen Kirchen stehen für einen wieder wachsenden Machismus. Der drückt sich unter anderem in der steigenden Zahl von Frauenmorden aus. Eine effektive Politik dagegen gibt es hingegen nicht.
Während im vergangenen Jahr insgesamt weniger Gewalttote verzeichnet wurden als 2018, hat die Zahl der Morde an Frauen um 7,2 Prozent zugenommen. Getötet wurden 1.310 Frauen, weil sie Frauen waren. Ihre Mörder waren meist ihre Partner oder Ex-Partner.
Hinzu kommt eine hohe Rate an Vergewaltigungen. Laut dem Sicherheitsbericht Brasiliens werden pro Stunde vier Mädchen von bis zu 13 Jahren vergewaltigt.
Statt mit einer entsprechenden Politik darauf zu antwortetn heizt Bolsonaro den Machismus an. Erst unlängst hat er einmal mehr eine Journalistin verbal angegriffen und versucht sie auf sexistische Weise harabzuwürdigen. Sie hatte eine Reportage über einen Aufruf Bolsonaros zu einer Demonstration gegen den Kongress veröffentlicht, was den Präsidenten offensichtlich verärgert hatte.
Frauen- und Menschenrechtsministerin Damares Alves scheint in der unwürdigen Behandlung der Journalistinnen kein Problem zu sehen. Die evangelikale Pastorin verteidigt ihren Präsidenten in der Regel.
Bei der Demonstration in São Paulo wurde ebenso auf die vielen Probleme verwiesen, denen schwarze Frauen gegenüberstehen. Sie verdienen im Durchschnitt lediglich 44,4 Prozent von dem eines weißen Mannes, stellen die Mehrheit in Frauengefängnissen und ebenso bei der Gewalt gegenüber Frauen.