Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 20. April 2020

In Brasilien ist die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle am Montag (20.) um 2.055 Neuzugänge auf 40.581 angestiegen. Bei den durch die Lungenkrankheit verursachten Todesopfer wurde eine Zunahme von 113 auf 2.575 Tote verzeichnet. Die Todesrate wird vom Gesundheitsministerium mit 6,3 Prozent angegeben.

Neue Atemschutgeräte gegen Covid-19 – Foto: Valter Pontes/SECOM

Hohe Ausfälle bei Pflegepersonal wegen Covid-19-Infektionen
Über 5.000 Krankenpfleger und Ärzte haben sich in den Bundesstaaten von Rio de Janeiro und São Paulo mit dem Coronavirus angesteckt. Während die öffentlichen Krankenhäuser mit der Zunahme der Infektionsfälle bereits nahezu an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, wird die Situation zusätzlich durch einen Fachkräftemangel verschärft.

Im Bundesstaat Rio de Janeiro stehen bereits 1.553 Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte unter Covid-19-Verdacht oder sind mit dem Coronavirus infiziert. Allein im April sind neun Gesundheitsprofis gestorben. Im Bundesstaat São Paulo sind 3.876 Mitarbeiter der öffentlichen Krankenhäuser an Covid-19 erkrankt oder stehen unter Covid-19-Verdacht. Verzeichnet wurden dort elf Todesopfer. Die hohe Ansteckungsrate wird unter anderem auf einen Mangel an Schutzmaterial zurückgeführt.

Wirtschaftsminister befürwortet Isolationspolitik
Während Brasiliens Präsident die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus am liebsten sofort aufheben will, steht der Wirtschaftsminister des Landes hinter den Maßnahmen. Bei einer Videokonferenz am Montag (20.) sagte Wirtschaftsminister Paulo Guedes (20.), dass er die soziale Isolation völlig unterstütze. Lebenssignale der Wirtschaft zu erhalten, bedeute nicht, die Isolationspolitik aufzugeben, so der Minister.

Laut Guedes müsste eine Aufgabe der Isolationsstrategie programmiert und zu gegebener Zeit an einem Punkt in der Zukunft geschehen. An Plänen zur Aufnahme der Wirtschaftsaktivität nach der Krise werde indes gearbeitet. Erst unlängst schlug der Banker einen Immunitätspass vor, mit dem die von Covid-19 Geheilten wieder uneingeschränkt ihrer Arbeit nachgehen könnten.

Mehr Tests als Vorbereitung zum Ende der sozialen Distanzierung
Brasiliens neuer Gesundheitsminister Nelson Teich hat das Vorhaben angekündigt, 46 Millionen Covid-19-Tests kaufen zu wollen. Bisher war von 24 Millionen Tests die Rede. Wie er dies bewerkstelligen will hat er nicht verraten.

Die höhere Testzahl sei Teil des Planes zum Ausstieg aus der sozialen Distanzierung. Bekanntgegeben hat er dies nicht bei einer Pressekonferenz, sondern mit einem vom Ministerium veröffentlichten Video. Auch die jüngsten Fallzahlen zur Ansteckung mit dem Coronavirus sind nicht wie bisher üblich mittels einer Pressekonferenz präsentiert, sondern lediglich bekanntgegeben worden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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