Eine Studie belegt: Mehr als 25.000 Pflanzenarten existieren nur in Brasilien

Mehr als 25.000 Arten von Pflanzen, Algen und Pilzen, die in Brasilien existieren, sind endemisch, das heißt, sie kommen nur in der Natur dieses Landes vor. Und das entspricht
55 % der Gesamtzahl der einheimischen brasilianischen Arten, die rund 46.900 erreicht.

RJ Jardim Botanico Orchideen – Foto: sabiá brasilinfo

Diese Daten stammen aus der “Studie Flora of Brazil 2020“, die vom Botanischen Garten von Rio de Janeiro koordiniert wurde.

Laut dieser Studie ist der Atlantische Regenwald das Biom mit den meisten Arten (17.150 oder 36,5 % der brasilianischen Flora), gefolgt von Amazonien, mit 13.056 oder 27,8 % der Arten und dem Brasilianischen Cerrado, mit 12.829 oder 27,3 %. Weniger artenreich sind die Caatinga, mit 4.963 Arten (10%), die Pampa, mit 2.817 (6%) und das Pantanal, mit 1.682 (3,6%).

Unter diesen Arten sind 32.696 Angiospermen (Gefäßpflanzen, die Früchte tragen, wie Palmen), 23 Gymnospermen (Gefäßpflanzen, die keine Früchte tragen, wie Kiefern), 1.584 Bryophyten (das sind Moose), 1.380 Farne, 6.320 Pilze und 4.972 Algenarten.

Zusätzlich zu den 46,9 Tausend einheimischen Arten wurden auch 680 exotische Arten, die eingebürgert sind (d.h. die jetzt auf natürliche Weise im ganzen Land verbreitet sind) und 2.336 exotische Pflanzen, die kultiviert wurden, identifiziert.

Die Studie ist das Ergebnis einer Verpflichtung des Landes gegenüber der “Global Strategy for Plant Preservation“ (GSPC), der Vereinten Nationen (UN), und wurde mit Hilfe von fast tausend Wissenschaftlern aus 25 Ländern erstellt. Neben der Liste der Arten bietet hat die Studie weitere Details an: Eine Beschreibung der Arten, Synonyme, ihren endemischen Status, Biome, Vegetationstypen und die Staaten, in denen die Arten vorkommen.

Die Daten sind öffentlich zugänglich und auch im Internet einzusehen. Laut der Koordinatorin der Studie, Rafaela Campostrini Forzza, ist die Plattform nicht nur eine Informationsquelle für Botaniker, sondern kann auch bei staatlichen Planungen und Umweltverträglichkeitsstudien nützlich sein.

“Fragen von Entscheidungsträgern können zum Beispiel sein: Wie viele Arten gibt es in meinem Staat? Oder wie viele Arten gibt es in jenem Biom? Um einen Schutzplan für ein Biom zu erstellen, ist es wichtig zu wissen, wie viele Arten es gibt, und wie viele davon endemisch sind? Sind diese Gebiete eine Priorität für die Schaffung von Schutzeinheiten?“, erläutert Rafaela.

Nach ihren Angaben wurde in den letzten fünf Jahren durchschnittlich jeden Tag eine Art in Brasilien beschrieben. Folglich kann man annehmen, dass es noch viele Arten gibt, die im Land neu entdeckt und beschrieben werden müssen.

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