Artenvielfalt: Brasilien ist das Land mit dem größten Potential für Neuentdeckungen

In Sachen Artenvielfalt gilt Brasilien als eine Schatztruhe. Forscher schätzen, dass es weltweit etwa zehn Millionen Tier- und Pflanzenarten gibt. Bekannt davon sind bisher nur 1,5 Millionen. Wo die noch unbekannten Arten zu finden sind zeigt eine im Nature Ecology and Evolution veröffentlichte Studie. Nach der birgt Brasilien 10,4 Prozent aller bisher wissenschaftlich noch nicht erfassten Arten.

Symbolbild neu entdeckter Amazonas-Frosch – Screenshot

Herausgefunden haben dies Mário Ribeiro de Moura von der Universität Paraíba und Walter Jetz von der University Yale (USA), die dazu ein aufwendiges Modell mit verschiedenen Faktoren erstellt haben. Eingeflossen sind darin Daten aus der ganzen Welt.

Ausfindig gemacht haben sie damit zehn Regionen unseres Planeten, die 70 Prozent der noch unbekannten Biodiversität stellen. Die Länder mit dem größten Potential sind Brasilien, Indonesien, Madagaskar und Kolumbien.

Nach den Berechnungen der Forscher sollen 60 Prozent der künftigen Entdeckungen in den tropischen Regenwäldern gemacht werden. Zu diesen zählen ebenso die brasilianischen Biome Amazonas-Regenwald und Atlantischer Regenwald.

Die Studie ist Teil des Projektes “Map of Life“. Das will die Verteilung aller Lebewesen unseres Planeten erfassen.

Dass Brasilien bei den bisher noch unbekannten Arten eine wichtige Rolle spielt, wird von etlichen anderen Studien stetig bestätigt. Allein in den vergangenen Monaten haben verschiedene Wissenschaftler die Liste der Artenvielfalt des Landes um drei weitere Fischarten, zwei Eulenarten, eine Schmetterlingsart und Pflanzenarten erweitert.

Im Bundesstaat Alagoas haben die Ornithologen einen neuen farbenprächtigen Trogon-Vogel ausgemacht. Ihre Entdeckung ist erst vor wenigen Tagen veröffentlicht worden.

Viele der Neuentdeckungen werden allerdings gleich als gefährdet eingestuft, da ihr Vorkommen auf kleine Gebiete beschränkt ist oder ihre Lebensräume durch Zerstörung bedroht sind.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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