Zum Tag des Tapirs (27.04.) haben Biologen in Brasilien gleich zwei einzigartige Beobachtungen gemacht. Bei São Paulo ist ein Albino-Tapir mit einem Tapirweibchen gefilmt worden. Bei Sorocaba waren es Tapir-Zwillinge mit ihrer Mutter, die den Biologen vor die Kamera gelaufen sind.
Der Tapir ist das größte Landsäugetier Brasiliens. Von der International Union for Conservation of Nature ist er als gefährdet eingestuft. In freier Wildbahn sind die Tapire selten zu sehen. Noch seltener sind die beiden Beobachtungen.
Laut den Biologen bringen die Tapire lediglich ein Junges zur Welt. Um so überraschter waren die Forscher, als sie die mit einer versteckten, selbstauslösenden Kamera im privaten Naturreservat Trápaga gemachten Aufnahmen ausgewertet haben.
Sie haben eine Tapirmutter mit zwei gleichaltrigen Jungtieren gezeigt. Tapirzwillinge sind in Brasilien bisher noch nie registriert worden. Das Zwillingspärchen und ihre Mutter sind den Forschern indes gleich mehrmals vor die Kamera gelaufen. Ihr Alter wird auf etwa eineinhalb Jahre geschätzt.
Noch keine Nachkommen, konnten die Biologen dem Albino-Tapir “Canjica“ nachweisen. Er wurde allerdings am Tag des Tapirs (27. April) im privaten Naturreservat Legado das Águas mit einem Weibchen gesichtet. Dass ihr Partner ein Albino ist, scheint das Tapirweibchen nicht zu stören. Von den Forschern wird dies gefeiert, da es keineswegs als sicher gilt, dass Albinos im Tierreich von ihren Genossen anerkannt werden.
“Canjica“ ist allerdings nicht der einzige Albino-Tapir, der im Naturreservat Legado das Águas registriert worden ist. Ein anderer Tapir-Albino hat von den Biologen den Namen „Gasparzinho“ erhalten. Auch er wurde bereits im Legado das Águas mit einem Weibchen gesichtet.
Tapire leben in der Nähe von Wasserläufen im Atlantischen Regenwald. Bejagung und die Zerstörung ihres Lebensraumes haben ihren Bestand stark verkleinert. Erschwerend hinzu kommt, dass die Tapire erst nach 13 Monaten Tragezeit ein Junges zur Welt bringen und sich um dieses etwa 15 Monate kümmern.